Das Institut wurde als weltweit erste Wissenschaftsstelle für theologische Tierforschung gegründet. Leiter ist der Biologe und Theologe Rainer Hagencord.
Der Frage nach dem Umgang mit dem "Mitgeschöpf" Tier sei interdisziplinär und interreligiös aktueller denn je, so Hagencord. "Umso glücklicher bin ich heute nach 10 Jahren zu sehen, dass wir expandieren." Vor zwei Jahren zog das Institut in das Haus Mariengrund im Münsteraner Stadtteil Gievenbeck. Dort unterhält das ITZ ein Bildungshaus mit Gemüse- und Kräutergarten sowie einem Stall, der zwei Poitou-Eseln eine Heimat bietet.
Hagencord wirft den Kirchen vor, das Thema Bewahrung der Tierwelt und der Schöpfung zu ignorieren. Ziel des Instituts ist eine ethische und theologische Auseinandersetzung mit Fragen der Tierforschung. In seiner Arbeit sieht sich der Theologe durch Papst Franziskus und sein Schreiben "Laudato si" (2015) legitimiert. Darin rufe er zu einer ökologischen Spiritualität und damit zu einem fundamentalen Paradigmenwechsel auf, so Hagencord.
Das Institut ist an der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Kapuziner in Münster angesiedelt und kooperiert mit der Universität Münster und der Katholischen Hochschule NRW. Der gebürtige Ahlener Hagencord studierte nach seiner Priesterweihe 1987 Biologie und Philosophie in Münster. In seiner mehrfach aufgelegten Doktorarbeit "Diesseits von Eden", widmet er sich einer Neubestimmung des Tieres aus der Sicht der Theologie und der Verhaltensbiologie. (KNA)