1.300 Schulverweigerer zurück im Unterricht

Zweite Chance

Rund 1.300 Schulverweigerer sind seit September 2006 durch das Förderprogramm "Zweite Chance" wieder in den Unterrichtsalltag zurückgeführt worden. Das sagte der verantwortliche Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues (CDU), der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das ist der Beweis, dass es keine hoffnungslosen Fälle gibt. Man muss sich nur gezielt kümmern", betonte der Politiker.

 (DR)

Nach seinen Angaben sind an 73 Standorten im Bundesgebiet 1.900 junge Menschen intensiv betreut worden. In 75 Prozent der Fälle sei dies erfolgreich gewesen. Ziel sei es, diese Begleitung zum Regelfall zu machen und die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss von derzeit rund acht Prozent zu halbieren.

Experten gehen davon aus, dass von 12,4 Millionen Schülern in Deutschland etwa zehn Prozent die Schule über Wochen und teils Monate hinweg schwänzen. 2006 verließen laut Kultusministerkonferenz 76.249 junge Menschen die Hauptschule ohne Abschluss. Das ist ein Anteil von 7,9 Prozent.

Das Programm "Zweite Chance" wird aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert und ist Teil einer nationalen Qualifizierungsoffensive. "Bund, Länder und Kommunen gehen systematisch vor, um ein engmaschiges Netz der Hilfe zu knüpfen", sagte Kues. Der Kooperation zwischen Kinder-, Jugend- und Erziehungshilfe sowie den Schulen komme dabei zentrale Bedeutung zu.