Brad Hazzard, Gesundheitsminister von New South Wales (NSW), will die Kirchen nur unter Bedingungen wie der Impfpflicht für Besucher, Beschränkung der Besucherzahl auf eine Person pro Quadratmeter und Gesangsverbot wieder öffnen, wenn voraussichtlich Mitte Oktober 70 Prozent der Einwohner von NSW doppelt geimpft sind. Eine ähnliche Beschränkung wird für Kinos und andere Vergnügungsstätten gelten.
"Keine Freizeitveranstaltung"
Der Erzbischof von Sydney, Anthony Fisher, sagte dem "Sydney Morning Herald" (Sonntag), er und andere religiöse Führer hätten Gesundheitsminister Hazzard erklärt, Gottesdienste seien für viele Menschen nicht "einfach nur eine Freizeitveranstaltung", sondern ein "essenzieller Dienst". Fisher warnte vor einer "Spaltung" der Gemeinden und sagte weiter: "Wir haben dargelegt, dass alle unsere Konfessionen dazu tendieren, allen den Zugang zu Gottesdiensten zu erlauben, und sich viele Pastoren und Gläubige mit der Zugangsbeschränkung zu Gottesdiensten nur für vollständig Geimpfte unwohl fühlen werden."
"Kirchen hat Verantwortung unabhängig vom Impfstatus"
Sydneys anglikanischer Erzbischof Kanishka Raffel betonte gegenüber der Zeitung: "Kirchen haben die Verantwortung, allen zu dienen, unabhängig vom Impfstatus. Wir möchten, dass jeder in der Kirche sicher ist, aber wir wollen auch sicherstellen, dass wir allen dienen."
Gesundheitsminister bleibt hart
Gesundheitsminister Hazzard will dennoch an der Impfpflicht für Gottesdienstbesucher festhalten. "Wenn jemand ungeimpft in die Kirche geht - außer er hat einen medizinischen Nachweis, dass er von der Impfung befreit ist - dann begeht die Person einen Verstoß gegen die öffentlichen Gesundheitsvorschriften", zitierte ihn der "Sydney Mornung Herald". Der Minister sagte weiter, er stehe mit Erzbischof Anthony Fisher und anderen Kirchenführern in regelmäßigem Kontakt: Jeder wolle ihn beeinflussen. "Anthony schickt mir dauernd SMS."