Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé in Burgund feiert 2015 ein Fest- und Gedenkjahr. Neben dem 100. Geburtstag des Gründers Frère Roger (1915-2005) am 12. Mai jährt sich im August zum zehnten Mal sein Todestag; vor 75 Jahren wurde mit einem Hauskauf in Taizé der erste Stein für die spätere Communaute gelegt. Thema des Festjahres ist Solidarität.
Die große Gedenkwoche zum Höhepunkt beginnt am 9. und endet am 16. August; an diesem Datum wurde Frère Roger 2005 während des Abendgebetes von einer geistig verwirrten Frau erstochen. Zu den Feiern werden Vertreter verschiedener Kirchen erwartet. Der amtierende Prior Frère Alois sagte, man wolle zu dem Anlass mit den Jugendlichen Wege suchen, "um noch stärker aus dem Glauben heraus in Solidarität mit anderen zu leben". Weiter gehe es um Herausforderungen an Christen in der globalisierten Welt. Schon in den vergangenen Jahren bereitete sich die Gemeinschaft mit Jugendtreffen in anderen Kontinenten auf das Gedenkjahr vor, zuletzt in Mexiko-Stadt und 2012 in Ruanda.
Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Gemeinschaft gehören rund 100 evangelische und katholische Männer aus mehr als 25 Ländern an. Seit im August 1974 Zehntausende zu einem "Konzil der Jugend" zusammenkamen, veranstalten die Taizé-Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Großstadt ein Taizé-Treffen statt. Ort der jüngsten Begegnung war Prag; die nächste findet zum Jahreswechsel 2015/2016 in Valencia statt. (KNA)