Spendenaktion erzielt 250.000 Euro
23.000 Glockenschläge – Flüchtlingshilfe - Erzbistum Köln
Erzbistum Köln. Das Totengedenken der Solidaritätsaktion „23.000 Glockenschläge“ am 19. Juni hat die Menschen im Erzbistum zum Spenden bewegt. Auf den Spendenaufruf von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hin wurden insgesamt über 250.000 Euro für die Flüchtlingshilfe gesammelt. Der Erlös kommt dem maltesischen Seenotrettungsprojekt Migrant Offshore Aid Station (MOAS) zugute. Die Gesamtsumme setzt sich aus dem Erlös des Solidaritätsabends, den Einnahmen der Sonderkollekte am 21. Juni sowie direkten Spenden an MOAS zusammen. Dennoch stellt das Ergebnis von einer Viertelmillion Euro nur ein vorläufiges dar, denn auch weiterhin gehen Spendengelder auf dem Konto ein.
Über das hohe Spendenaufkommen von 250.000 Euro freute sich vor allem Organisator Dr. Helmut Loggen, stellvertretender Diözesan-Caritasdirektor. Er hatte mit einem Team bestehend unter anderem aus Mitarbeitern des Caritasverbandes für das Erzbistum Köln und des Generalvikariates die Solidaritätsaktion organisiert: „Ich freue mich sehr über das Ergebnis dieser Aktion und spreche allen Helfern meinen Dank aus. Die Vielzahl der Spenden setzt ein tolles Zeichen für eine Globalisierung der Nächstenliebe und ermöglicht MOAS, seine Rettungseinsätze fortzusetzen“.
Die Stiftung MOAS wurde 2013 gegründet und rettet mit ihrem Schiff Phoenix Flüchtlinge aus akuter Seenot auf dem Mittelmeer. Auf diese Weise hat das Team seitdem 8595 Kinder, Frauen und Männer vor dem Ertrinken bewahrt.
Vor wenigen Wochen sichteten die ferngesteuerten Flugzeuge von MOAS erneut ein überfülltes Flüchtlingsboot. Die Phoenix nahm daraufhin Kurs auf und rettete insgesamt 414 Menschen vor dem Ertrinken. Unter ihnen waren auch Kinder, die allein und ohne Betreuung auf die gefährliche Überfahrt nach Europa geschickt worden waren. An Bord des Schiffes warteten auf die entkräfteten Frauen, Kinder und Männer warme Decken, Lebensmittel, Wasserflaschen und eine medizinische Betreuung. Nach Absprache mit den offiziellen Behörden wurden die geretteten Personen danach sicher an Land gebracht. Um Menschenleben weiterhin retten zu können, ist die Stiftung auf Spendengelder angewiesen. „Gründer und Team von MOAS sind sehr beeindruckt, höchst dankbar für die großzügige Unterstützung und durch die Aktion sehr ermutigt“, dankte Matthias Dentler von MOAS.
Rund 230 Kirchen hatten sich an dem Flüchtlingsabend auf dem Roncalliplatz beteiligt und die Totenglocke im Gedenken an die bisherigen Flüchtlingsopfer geschlagen. 23.000 Glockenschläge erinnerten so an jeden Einzelnen der seit 2000 allein auf dem Mittelmeer verstorbenen Flüchtlinge. Ein Markt der Möglichkeiten stellte die Arbeit der katholischen, evangelischen und islamischen Hilfswerke in den Heimatländern der Flüchtlinge vor. Ein ökumenischer Gottesdienst mahnte Politik und Gesellschaft, endlich eine Willkommenskultur in Deutschland zu etablieren. Weitere Informationen erhalten auf der Webseite des Erzbistums Köln unter www.erzbistum-koeln.de. (PEK150721-sba)