25. November: Tag gegen Gewalt an Frauen

Protest gegen Misshandlung und Vergewaltigungen, gegen Zwangsehen und Zwangsprostitution

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen / © Maurizio Gambarini (dpa)
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen / © Maurizio Gambarini ( dpa )

UN-Schätzungen zufolge erleiden bis zu 70 Prozent der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben sexuelle, körperliche oder seelische Übergriffe. Der Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am 25. November soll darauf aufmerksam machen. Er prangert Gewalt in der Familie, in Kriegen und auf der Flucht an. Der Protest richtet sich gegen Misshandlung und Vergewaltigungen, gegen Zwangsehen und Zwangsprostitution.

In Deutschland lassen Firmen, Rathäuser, Kirchen und Frauengruppen jedes Jahr am 25. November die Fahnen wehen: Die Worte "Frei Leben - ohne Gewalt" umrahmen eine aufrechte Frauenfigur auf blauem Grund. Die Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" hat die Fahnen entworfen. Zudem fordert die Organisation auf, den Hashtag #gegengewalt zu benutzen, um die Aktion in sozialen Netzwerken wie Twitter zu kennzeichnen.

"Terre des Femmes" schätzt, dass hierzulande jährlich rund 40.000 Frauen in ein Frauenhaus fliehen. Weltweit ist für Frauen und Mädchen zwischen 14 und 44 Jahren Gewalt von Männern die häufigste Ursache für Behinderung oder Tod. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wurde erstmals 1981 von Feministinnen aus Lateinamerika und der Karibik ausgerufen. Sie gedachten damit auch dreier Schwestern, die in der Dominikanischen Republik verschleppt, vergewaltigt und ermordet wurden. Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal starben am 25. November 1960 durch die Hand von Soldaten des Trujillo-Regimes.

1999 erkannten die Vereinten Nationen den Aktionstag offiziell an. In internationalen Dokumenten wird Gewalt gegen Frauen heute als Menschenrechtsverletzung eingestuft. Das verpflichtet Regierungen zu Aufklärung, Vorbeugung und Bestrafung, auch wenn Vergewaltigungen und Misshandlungen im privaten Rahmen stattfinden. (epd)

Quelle:
epd