Bündnis fordert Aufnahme von Schutzsuchenden in Bosnien

3.000 Menschen auf der Flucht

Auf Initiative der Balkanbrücke, Seebrücke und Pro Asyl fordert ein Bündnis aus rund 140 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen die sofortige Evakuierung und Aufnahme der Schutzsuchenden in Bosnien-Herzegowina.

Migranten in Bosnien / © Kemal Softic/AP (dpa)
Migranten in Bosnien / © Kemal Softic/AP ( dpa )

Die Bundesregierung dürfe der humanitären Krise vor den Toren der EU nicht länger tatenlos zusehen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Appell.

Demnach harren noch immer etwa 3.000 Menschen auf der Flucht ungeschützt vor dem bosnischen Winter ohne winterfeste Unterbringung aus. Ihnen drohe der Kältetod. Die EU habe sich bislang mit Geld für die "Hilfe vor Ort" aus der Verantwortung für die Geflüchteten freizukaufen versucht. Aber in Bosnien werde es keine menschenwürdige Lösung für die Schutzsuchenden geben. Daher müssten jetzt schnelle und unbürokratische Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Bündnis fordert Bundesregierung zum Handeln auf

Die meisten der in Bosnien-Herzegowina gestrandeten Schutzsuchenden befanden sich nach Angaben des Bündnisses bereits in der EU. Sie seien allerdings von kroatischen Grenzpolizisten nach Bosnien zurückgeprügelt worden. Die Push-Backs geschähen mit Billigung und Unterstützung der EU und der Bundesregierung. Das Bündnis erinnerte an die Aufnahmebereitschaft von 220 Kommunen und mehreren Bundesländern: Die Bundesregierung müsse entsprechend handeln und auch die illegalen Push-Backs stoppen.

Zu den Mitunterzeichnern gehören unter anderem Pax Christi, der Paritätische Gesamtverband, medico international, terre des hommes, Landesflüchtlingsräte, das Border Violence Monitoring Network, No Name Kitchen, die Diakonie Hessen, Baden, Rheinland und Diakonische Werke in verschiedenen Bundesländern.


Quelle:
KNA