Notleidende und Kranke seien den Diakonen in besonderer Weise anvertraut. Sie müssten als "Stachel im Fleisch der Kirche" deren diakonische Berufung wachhalten, ergänzte der Kölner Erzbischof bei einem Gottesdienst im Kölner Dom.
Neben Bischöfen und Priestern bilden Diakone die unterste Stufe des kirchlichen Amtes in der katholischen Kirche. Lange Zeit war der Diakonat nur ein Durchgangsstadium zum Priestertum. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte das Amt neu. Im Kölner Dom wurden am 28. April 1968 die weltweit ersten fünf Männer zu "Ständigen Diakonen" geweiht. Seitdem arbeiten Ständige Diakone haupt- oder nebenamtlich in der Seelsorge. Die meisten Diakone sind verheiratet; sie müssen im Gegensatz zu Priestern nicht ehelos leben.
Der Gottesdienst mit Kardinal Woelki gehörte zum Programm der derzeitigen Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat in Deutschland, die bis Donnerstag dauert. Die Messe gestaltete die Schola des Erzbischöflichen Diakoneninstituts unter der Leitung von Bernd Greiner gesanglich, es spielte das Bläserquintett Cologne Brass. An der Orgel war Ulrich Brüggemann
In der Bundesrepublik arbeiten derzeit etwa 3.300 Ständige Diakone. Von ihnen üben 1.225 das Amt hauptberuflich aus, 2.070 haben daneben einen Zivilberuf. Weltweit sind heute rund 45.000 Diakone tätig.
Ohne Diakonie und Caritas könne es keine Kirche und christliche Gemeinde geben, sagte der Kardinal. Beides seien Wesensvollzüge der Kirche. Diakone dürfen taufen, trauen, beerdigen und predigen - aber nicht wie Priester oder Bischöfe die Kommunionfeier leiten oder die Beichte hören. Sie sollen Wortgottesdienste gestalten, Bibelkreise organisieren und sich gemäß dem frühchristlichen Vorbild besonders den Aufgaben der Caritas und sozialen Hilfswerken widmen.
1968 führte das Erzbistum Köln als erste Diözese weltweit den Beruf des Ständigen Diakons ein: Damals wurden am 28. April die ersten fünf verheirateten Männer im Kölner Dom geweiht. Ihnen sind allein im Erzbistum Köln bislang mehr als 400 weitere gefolgt.