7.000 Jugendliche aus 25 Ländern bei Loretto-Pfingsttreffen

"Neues Feuer braucht das Land"

Mehr als 7.000 junge Menschen aus 25 Ländern sind am Pfingstwochenende in Salzburg zum diesjährigen "Fest der Jugend" der Loretto-Gemeinschaft zusammengekommen.

 (DR)

Das viertägige Jugendtreffen um den Salzburger Dom zählt zu den größten katholischen Jugendveranstaltungen Europas. Eröffnet wurde es am Freitagabend im Beisein des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner.

Bis Pfingstmontag gibt es ein vielfältiges Programm mit Gottesdiensten, Musik, Vorträgen und Workshops. Das Motto lautet: "Neues Feuer braucht das Land." Zum 18. "Fest der Jugend" sind nicht nur junge Menschen aus der katholischen, sondern auch aus den evangelischen und orthodoxen Kirchen sowie diversen Freikirchen nach Salzburg gekommen.

Von Barockbasilika umschlossen

Die Loretto-Gemeinschaft ist eine in Österreich entstandene katholische Bewegung. "Loretto" ist die deutsche Schreibweise des italienischen Marienwallfahrtsortes Loreto, wo im Inneren der dortigen Basilika der Überlieferung nach das Geburtshaus Marias, der Mutter Jesu bewahrt wird. Der Legende nach trugen Engel das kleine, im Grunde nur aus drei fundamentlosen Mauern bestehende Bauwerk 1295 nach Loreto, wo es heute von einer weithin sichtbaren Barockbasilika umschlossen wird.

Bei dem Jugendtreffen in Salzburg sind Katechesen - also Unterweisungen im christlichen Glauben - mit der US-Streetworkerin Danielle Strickland von der Heilsarmee und dem deutschen Jugendbischof Stefan Oster geplant. Außerdem sollten am Samstag insgesamt 60 Workshops zu "Glaubens, Lebens- und Sinnfragen" stattfinden. Weiterer Höhepunkt ist ein "Abend der Barmherzigkeit" im Dom, bei dem Erzbischof Lackner und Bischof Oster gemeinsam mit rund 100 Priestern Beichte hören werden.

Bischof Oster: Loretto--Gemeinschaft - positives Beispiel für katholische Jugendarbeit

Jugendbischof Oster hatte Mitte Mai vor deutschen Jugendverbänden die Loretto-Gemeinschaft als positives Beispiel für katholische Jugendarbeit gewürdigt. Zugleich kritisierte er andere kirchliche Jugendverbände, die sich teils mit einer "Lightversion des Evangeliums" zufriedengäben. Der Passauer Diözesanbischof lobte dabei zwar das sozialpolitische Engagement der Verbände etwa für Flüchtlinge. Kritik übte er aber an dem Positionspapier "Theologie der Verbände" des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Darin sei Jesus "zu einer Karikatur" verkommen. Er sei nicht "so ein Netter", der die unterschiedlichen Wege, mit ihm zu leben, einfach bestätige. Vielmehr sei er die "größte Herausforderung" seit Menschengedenken. Aus der Entscheidung für Jesus folge alles andere wie etwa gesellschaftliches Engagement.


Erzbischof Franz Lackner / © Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Franz Lackner / © Romano Siciliani ( KNA )

Bischof Stefan Oster im Dialog / © Lukas Barth (KNA)
Bischof Stefan Oster im Dialog / © Lukas Barth ( KNA )
Quelle:
KNA