Auch der vom Bischof angestoßene Dialogprozess "Heute bei Dir" kam zur Sprache. Das Video wurde innerhalb der ersten Stunden gut 2.000 Mal angesehen. Auf Nutzer-Anfrage erklärte Dieser sich bereit, den Live-Chat zu wiederholen.
Einige Fragen hatten die Nutzer bereits vorab gestellt, andere wurden im Verlauf des Chats über die Kommentar-Funktion eingereicht.
Kirchenaktionen für Jugendliche?
Wiederholt fragten die Menschen, welche Aktionen es für Jugendliche gebe und wie die Kirche junge Erwachsene erreichen könne. Dieser sagte dazu: Viele Menschen meinten, dass "wir noch eine Volkskirche hätten: Wir taufen die Kinder, wir führen die Kinder und Jugendlichen zur Erstkommunion und dann zur Firmung und meinen, damit sei es eigentlich klar, dass sie Christen sind. Das stimmt aber nicht." Die meisten Kinder und Jugendlichen hätten zwar auf diese Weise positive Erfahrungen mit dem Glauben und der Kirche gemacht, aber diese gingen nicht weiter ins Erwachsenenalter. "Aus dem Kinderglauben muss ein Erwachsenenglaube werden", so der Bischof.
Immer wieder wurde zudem der Dialogprozess "Heute bei Dir" angesprochen, in dem Bischof und Weihbischöfe mit Menschen über ihre Erwartungen an die Kirche sprechen. Dieser erläuterte die Ziele des Dialogs und rief die Zuschauer dazu auf, sich aktiv daran zu beteiligen.
Konfessionelle Zusammenarbeit "das" Thema
Weitere Themen waren Fragen nach dem Weiheamt für Frauen, Ordensgemeinschaften, kirchliche Strukturen, Ehrenamt und Ökumene. Die konfessionelle Zusammenarbeit bezeichnete Dieser als "das" Thema.
Denn die Kirchen müssten Trennungen überwinden, um glaubwürdig zu sein. Der Bischof ermutigte die Zuschauer, sich in ihren Gemeinden zu engagieren.
Dieser ist seit dem 12. November 2016 Bischof von Aachen. Im Januar 2018 startete er den synodalen Dialogprozess "Heute bei Dir", mit dem er "quer zu den bestehenden Zuständigkeiten" besonders kirchendistanzierte Menschen erreichen möchte. Der Prozess läuft noch bis ins Jahr 2021.
