Ab Sonntag ist Georg Bätzing Bischof von Limburg

"Kein Fürst"

Als Bischof nach Limburg zu gehen, sei gegenwärtig "schon ziemlich was Anderes, als woanders hin", sagt Georg Bätzing. An diesem Sonntag wird er im Dom zu Limburg zum Bischof geweiht und in das Amt eingeführt.

Autor/in:
Peter de Groot
Georg Bätzing / © Harald Tittel (dpa)
Georg Bätzing / © Harald Tittel ( dpa )

Bischof von Limburg: Das ist - so war und ist zu hören und zu lesen - ein "schwerer Job", eine "Herkulesaufgabe". Also müsste dem künftigen Limburger Bischof Georg Bätzing angst und bange sein. Ist ihm aber nicht.

Seine Ernennung durch Papst Franziskus am 1. Juli brachte den bisherigen Trierer Generalvikar nach eigenem Bekunden nicht aus der Ruhe. Und wer ihn in diesen Tagen erlebt, inmitten des gewaltigen Medienrummels, glaubt es sofort: Bätzing freut sich darauf, ab Sonntag Bischof von Limburg zu sein. Dann nämlich wird er in einem Festgottesdienst im Dom der Lahnstadt zum Bischof geweiht und in sein neues Amt eingeführt.

Limburg ist schon besonders

Bei aller Gelassenheit weiß der 55-Jährige eines ganz genau: "Als Bischof nach Limburg zu gehen, ist gegenwärtig schon ziemlich was Anderes als woanders hin." Das hat mit der jüngeren Vergangenheit zu tun, will sagen: mit der von vielen als autoritär empfundenen Amtsführung seines vor zweieinhalb Jahren zurückgetretenen Vorgängers Franz-Peter Tebartz-van Elst. Da habe es, so Bätzing, viele Verletzungen gegeben, und das Vertrauen in die Amtsführung des Bischofs sei geschwunden.

Für den Neuen ist daher klar, dass es zunächst immer noch vor allem darum geht, Vertrauen zurückzugewinnen. "Der Bischof ist kein Fürst und Monarch, der auf niemanden zu hören braucht", sagt Bätzing. Nötig seien Dialog und Kommunikation. Er sei jemand, der auf andere angewiesen sei. Ist dies das Eingeständnis, ohne andere hilflos zu sein? Mitnichten. "Ich kann Entscheidungen treffen, aber ich vergemeinschafte gerne die Beratung dahin."

Zu Bätzing passt, dass die unter der Regie von Tebartz-van Elst errichtete schlagzeilenträchtige Bischofsresidenz auf dem Domberg nicht zu ihm passt. Er weiß aber auch: "Ich kann um das Ding keinen Bogen machen." Und so wird denn das "Ding" zwar sein Dienstsitz sein, wohnen aber wird er nach einer kurzzeitigen Übergangslösung in einem in den 1950er Jahren erbauten Einfamilienhaus, das dem Bistum gehört.

Der künftige Limburger Bischof, der in Niederfischbach im Westerwald aufwuchs, wurde 1987 in Trier zum Priester geweiht. Von 1996 bis 2010 war er als Leiter des Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich. Er war Leiter der für dieses Jahrhundert ersten Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahr 2012 und leitete dann als Generalvikar das Bistum Trier im Bereich der Verwaltung.

Wahlspruch "Führe zusammen"

Nach so vielen Jahren in Trier stammt denn auch Bätzings bischöflicher Wahlspruch "Congrega in unum" (Führe zusammen) aus der Moselstadt. Er ist einem Gebet entnommen, das im Zusammenhang mit der Verehrung des im Trierer Dom aufbewahrten und in der Tradition als Leibrock Jesu geltenden Heiligen Rocks gesprochen wird. Da heißt es: "Jesus Christus, Heiland und Erlöser, erbarme dich über uns und über die ganze Welt. Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen, was getrennt ist."

"Führe zusammen" - auch Tebartz-van Elst und das Bistum Limburg? Da sei es bislang zu keiner Versöhnung gekommen, sagt Bätzing. Und er kündigt an, Schritte in Richtung Versöhnung zu gehen und das Gespräch mit seinem Vorgänger zu suchen. Sobald der erste Rummel rund um die Bischofsweihe überstanden ist.


Quelle:
KNA