Vergangenes Jahr sind demnach etwa 373.000 standesamtliche Eheschließungen registriert worden. Das seien etwa 43.000 oder zehn Prozent weniger als im Jahr davor.
Besonders stark war der Rückgang den Angaben zufolge im April mit einem Drittel (37 Prozent) weniger Eheschließungen als im Vorjahresmonat, "nachdem im Zuge der Corona-Pandemie seit Mitte März 2020 Standesämter geschlossen oder nur reduziert geöffnet waren". Vor Inkrafttreten der Einschränkungen hatten im Februar 2020 knapp die Hälfte mehr Paare geheiratet als im Februar 2019.
Starker Geburtsjahrgang
Auch die Zahl der Geburten war der Behörde zufolge rückläufig. 2020 kamen demnach in Deutschland rund 773.000 Kinder zur Welt. Das waren etwa 5.000 Kinder weniger als im Vorjahr (minus 0,6 Prozent). Damit setzte sich der Rückgang fort, der nach dem letzten starken Anstieg der Geburtenzahlen im Jahr 2016 eingesetzt hatte, so die Behörde.
Der Jahrgang 2020 gehöre trotzdem zu den fünf stärksten Geburtsjahrgängen der letzten beiden Jahrzehnte. Das Geburtengeschehen im Gesamtjahr 2020 sei "offenbar nicht von der Corona-Pandemie beeinträchtigt" worden, hieß es.
Anstieg der Sterbefälle
Die Zahl der Sterbefälle stieg laut des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im ersten Corona-Jahr 2020 an. Mit rund 986.000 wurden etwa 46.000 Sterbefälle mehr registriert als im Jahr zuvor, das entspricht einem Anstieg um fünf Prozent. Ein Teil dieses Anstiegs sei auf kalendarische sowie demografische Aspekte zurückzuführen.
Da 2020 ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag gewesen sei, ergebe sich ein Anstieg um etwa 3.000 Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr. Würden zudem der bisherige Trend zu einer steigenden Lebenserwartung und die bisher absehbaren Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, so sei ein Anstieg der Sterbefälle um etwa ein bis zwei Prozent für 2020 zu erwarten gewesen.