Abertausende Menschen in Syrien befinden sich auf der Flucht

Arbeitslosigkeit liegt bei 50 Prozent

Angesichts der türkischen Militärschläge im Norden Syriens sind laut Angaben von Hilfsorganisationen Abertausende Menschen auf der Flucht. Die humanitäre Lage habe sich verschärft, teilte Unicef in Köln mit.

Syrien, Darat Izza: Ein Kind sitzt in einem Flüchtlingslager für die Überlebenden des Erdbebens im westlichen Umland von Aleppo vor einem Zelt. / © Juma Mohammad (dpa)
Syrien, Darat Izza: Ein Kind sitzt in einem Flüchtlingslager für die Überlebenden des Erdbebens im westlichen Umland von Aleppo vor einem Zelt. / © Juma Mohammad ( dpa )

So hätten syrische Kinder durch die lange Kriegszeit keinen ausreichenden Impfschutz. "In überfüllten und unhygienischen Notunterkünften sowie in Flüchtlingslagern ist die Gefahr der Ansteckung mit gefährlichen Infektionskrankheiten groß."

"Nur wenige Krankenhäuser sind noch intakt"

Der action medeor zufolge gibt es kaum Zugang zu Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. Viele Hilfsorganisationen hätten die Region aus Sicherheitsgründen verlassen. "Und noch schlimmer: Nur wenige Krankenhäuser sind noch intakt."

Unterdessen spricht das Welternährungsprogramm WFP von einer verheerenden Lage auch in anderen Teilen Syriens. Derzeit seien im ganzen Land mehr als vier Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen. 

Zwei Drittel aller Syrer seien von Armut betroffen. Die Arbeitslosigkeit liege bei 50 Prozent in der Gesamtbevölkerung und bei 80 Prozent unter jungen Menschen.

Zahlen und Fakten zum Krieg in Syrien

ARMUT: 69 Prozent der syrischen Bevölkerung lebt in extremer Armut und hat weniger als zwei US-Dollar pro Person am Tag zur Verfügung. Nur rund die Hälfte der Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen ist voll funktionsfähig.

BEHINDERTE: 3,3 Millionen Kinder in Syrien sind der Gefahr durch Explosionen ausgesetzt. 1,5 Millionen Menschen haben ein Handikap.

Der lokale Markt in Ariha, Syrien, wo auch die Lebensmittelpreise in den letzten Wochen gestiegen sinden  / © Anas Alkharboutli (dpa)
Der lokale Markt in Ariha, Syrien, wo auch die Lebensmittelpreise in den letzten Wochen gestiegen sinden / © Anas Alkharboutli ( dpa )
Quelle:
KNA