Abgeordnete schlagen Widerspruchslösung bei Organspende vor

Damit mehr Organe gespendet werden

Mit einem Gruppenantrag wollen sechs Bundestagsabgeordnete am heutigen Montag eine neue Regelung der Organspende in Deutschland vorantreiben. Die fraktionsübergreifende Gruppe setzt sich für die sogenannte Widerspruchslösung ein.

Organspendeausweis / © Axel Heimken (dpa)
Organspendeausweis / © Axel Heimken ( dpa )

Nach Vorstellung der sechs Bundestagsabgeordneten ist jeder automatisch nach seinem Tod potenzieller Organspender, außer er hat zu Lebzeiten widersprochen.

Hinter dem Antrag, der im Detail am Vormittag vorgestellt wird, stehen Petra Sitte (Linke), Sabine Dittmar (SPD), die zugleich parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium ist, Gitta Connemann (CDU), Armin Grau (Grüne), Christoph Hoffmann (FDP) und Peter Aumer (CSU).

Stillschweigend zustimmen?

Derzeit gilt in Deutschland eine sogenannte Zustimmungslösung: Nur wer zu Lebzeiten ausdrücklich seine Bereitschaft zur Organspende dokumentiert hat, ist auch potenzieller Organspender. Auch mehrere Bundesländer unter Federführung von Nordrhein-Westfalen hatten Mitte Juni eine Initiative für die Widerspruchslösung in den Bundesrat eingebracht. Ziel ist, die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen.

Kritiker der Widerspruchslösung, darunter Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), geben zu bedenken, dass ein Stillschweigen zur Organspende nicht als Zustimmung gewertet werden dürfe.

Wichtige Begriffe zur Organspende

Knapp 8.400 Patienten warten derzeit verzweifelt auf ein Spenderorgan. Doch die Spendenbereitschaft in Deutschland bleibt niedrig. Deshalb wollen mehrere Bundestagsabgeordnete die Regeln zur Organentnahme ändern.

Organspendeausweis / © Ralf Geithe (shutterstock)
Quelle:
KNA