Abriss der Immerather Kirche

 (DR)

Der Abriss des Immerather Doms in Erkelenz hat wegen einer Protestaktion von Greenpeace mit Verzögerung begonnen. Bei den Protesten gegen den Abriss der entweihten St. Lambertus Kirche, die dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen muss, wurden elf Aktivisten in Gewahrsam genommen, wie ein Sprecher der Polizei Heinsberg dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Drei von ihnen waren in die Kirche geklettert und hatten ein Banner mit der Aufschrift "Wer Kultur zerstört, zerstört auch Menschen" an der Fassade heruntergelassen.

Die Demonstranten wurden nach Angaben des Polizeisprechers von einem Höhenrettungsteam geborgen, verletzt wurde niemand. Allerdings wurden nach Polizeiangaben zwei Demonstranten und zwei Mitarbeiter des Energiekonzerns RWE leicht verletzt, als die Aktivisten auf das mit Bauzäunen abgesperrte Gelände eindrangen, das im Besitz von RWE ist. Drei Aktivisten hatten sich an einen Abrissbagger gekettet. Sie wurden ebenso in Gewahrsam genommen wie fünf weitere Demonstranten, die sich innerhalb und außerhalb des Baugeländes befanden.

Als am Nachmittag mit Verzögerung die geplanten Baggerarbeiten begannen, war nach Angaben des Polizeisprechers zwar die offizielle Protestaktion beendet, es waren aber immer noch Aktivisten vor Ort.

Die katholische Kirche St. Lambertus, die im Volksmund Immerather Dom genannt wird, muss wie der gesamte Erkelenzer Ortsteil Immerath dem Braunkohletagebau Garzweiler II weichen. Bereits am Sonntagabend hatten mehrere Hundert Menschen mit einer Mahnwache Abschied von der entweihten Kirche genommen. Im Immerather Dom war 2013 der letzte Gottesdienst gefeiert worden. (epd/Stand 08.01.2018)