Über 130 Jahre war der "Immerather Dom" Heimat für die Menschen und Wahrzeichen der Region - nach nicht mal zwei Abriss-Tagen lag die mächtige Basilika in Schutt und Asche. Damit ist die Geschichte des mächtigen Kirchenbaus, für den Bauern gespendet und Bewohner des Dorfes von 1888 bis 1891 mit angepackt hatten, vorbei.
Die Kirche wurde für den Braunkohletagebau Garzweiler abgerissen, damit Tagebaubetreiber RWE Power die darunter liegende Kohle fördern kann. Am Tag vor dem Abriss hatten Greenpeace-Aktivisten mit der Besetzung der früheren Kirche gegen die Zerstörung von Kultur und Landschaften für die Braunkohle protestiert und damit über Stunden den Beginn der Abbrucharbeiten verzögert. Außerdem hatten sich Aktivisten an einen Bagger gekettet. Die Polizei hatte die Protestaktion friedlich beendet.
Trotz der am Vortag relativ entspannten Lage wurden nach Polizeiangaben 14 Strafanzeigen gegen Aktivisten gestellt, unter anderem wegen Hausfriedensbruchs, Landfriedensbuchs und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Von sechs der 13 Aktivisten, die vorübergehend in Gewahrsam genommen wurde, konnte die Polizei keine Identität feststellen. Zwei RWE-Mitarbeiter und zwei Aktivisten wurden leicht verletzt. (dpa)