Deutsche Schokoladenhersteller kauften im Jahr 2016 ersten Hochrechnungen zufolge 27.000 Tonnen Fairtrade-Kakao ein, erklärte Fairtrade Deutschland auf der Internationalen Süßwarenmessen ISM in Köln. 2015 seien es erst 14.000 Tonnen gewesen, erklärte Overath. Damit steige der Marktanteil in Deutschland auf rund sechs Prozent an.
Allein die Kakaoverkäufe für den deutschen Markt brächten den Kakaobauern in Westafrika Zusatzprämien von 5,4 Millionen US-Dollar ein, zusätzlich zum Rohstoffpreis, erklärte Overath. Fairtrade vereint Organisationen aus 25 Ländern und setzt sich weltweit für die Förderung fair gehandelter Produkte und Rohstoffe ein. Zudem will Fairtrade ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum schaffen.
Weiter Firmen mit im Boot
Auch der Verkauf von Fairtrade-Gebäck, in dem neben dem Kakao auch andere fair gehandelte Rohstoffe enthalten sind, stieg 2016 in Deutschland um 42 Prozent auf 1.300 Tonnen. Dies sei vor allem auf das Sortiment bei Aldi Nord, Rewe und Lidl zurückzuführen, sagte Overath. 2016 waren Lidl und Ferrero die größten Abnehmer im Kakao-Programm.
Für 2017 haben sich weitere Schokoladenhersteller verpflichtet, Fairtrade-Kakao zu verwenden, darunter Ritter Sport, Halloren und Lambertz. "Wir sind davon überzeugt, dass langfristige Qualitätssicherung nur über fairere Handelsbedingungen möglich ist und möchten dazu beitragen", sagte Hannes Wieczorek, Berater für die Firma Lambertz.
Im europäischen Vergleich sei Fairtrade vor allem in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien stark, sagte Marina Laura Vanin von Fairtrade International. Nirgendwo sei allerdings der Absatz fair gehandelten Kakaos so hoch wie in Deutschland, betonte Overath.
