In einem Statement sprach Jung am Freitagabend von einer "abscheulichen Gewalttat". Er sei den Opfern und deren Angehörigen im Gebet verbunden. "Ich denke in diesen Stunden an Polizei und Rettungskräfte und danke ihnen für ihren Einsatz in dieser extremen Herausforderung. Bitten wir Gott um Frieden in unserer Stadt Würzburg und in unserer Gesellschaft."
Erzbischof Ludwig Schick übersandte aus dem Nachbarbistum Bamberg seine Anteilnahme. "Den Getöteten ewiges Leben, den Verletzten Genesung, den Trauernden Trost, den Verängstigten Vertrauen", twitterte Schick am Samstagmorgen mit dem Wunsch, dass Freiheit, Sicherheit, Freude, und Wohlbefinden nach Würzburg zurückkehren mögen. Zuvor hatte bereits das Bistum Würzburg in den Sozialen Medien mit Bestürzung auf die Tat reagiert und zum Gebet aufgerufen.
Gedenkfeier im Kiliansdom
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, äußerte am Samstag auf Twitter seine Erschütterung, er sei sprachlos angesichts der sinnlosen Gewalt. "Als Religionen und Gesellschaft sind wir aufgefordert, dagegen aufzustehen", so der Limburger Bischof.
Die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio will am Abend einen Kranz zum Gedenken an die Opfer am Tatort niederlegen. Die Diözese Würzburg teilte indes mit, dass am Sonntag eine Gedenkfeier im Kiliansdom stattfindet, die live auf dem Youtube-Kanal des Bistums übertragen wird.
Bundespräsident Steinmeier spricht von "entsetzlicher Gewalttat"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich erschüttert über die Todesopfer und die "äußerste Brutalität" des Täters. In ganz Deutschland werde mit den Angehörigen der Opfer getrauert. "Ich bin in Gedanken bei denen, die ihre Nächsten verloren haben. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung", so das Staatsoberhaupt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schrieb am Abend nach der Tat bei Twitter von einer "entsetzlichen und schockierenden Nachricht aus Würzburg. Wir trauen mit den Opfern und deren Familien. Wir bangen und hoffen mit den Verletzten." Am Samstag sagte Söder: "In diesen schwierigen Zeiten sind wir alle solidarisch!" Der Ministerpräsident ordnete Trauerbeflaggung für Bayern an.
Regierungssprecher Steffen Seibert betonte, dass die entsetzliche Tat "sich gegen jede Menschlichkeit und jede Religion" richte. Innenminister Horst Seehofer (CSU) dankte den mutigen Zivilisten. "Nach allem, was wir wissen, ist es dem couragierten Eingreifen mutiger Männer und Frauen in Würzburg und dem entschlossenen Handeln der Polizei zu verdanken, dass noch Schlimmeres verhindert wurde", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". Dieser selbstlose Einsatz mutiger Menschen unter Einsatz ihres eigenen Lebens verdiene höchste Anerkennung.
Landesbischof Bedford-Strohm entsetzt von Würzburger Bluttat
Auch der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich entsetzt geäußert von der Bluttat in Würzburg. Die Messerattacke habe Menschen aus dem Nichts heraus getroffen, sagte er am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Sie kommt zu einer Zeit, in der viele aufatmen und das Leben wieder neu zu genießen beginnen, weil der Höhepunkt der Pandemie überwunden scheint."
Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, sagte weiter: "Umso mehr trifft uns ein Verbrechen, das uns mitten in dieses Aufatmen hinein unsere Verletzlichkeit vor Augen führt." Er zünde daher eine Kerze an und bete für die Toten und ihre Angehörigen, die Verletzten und alle, die von diesem schrecklichen Ereignis verunsichert und betroffen sind.
Täter schon zuvor auffällig
Neben den drei Toten soll es mindestens fünf Schwerverletzte gegeben haben. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach am Freitagabend in Würzburg davon, dass sich der 24-jährige Somalier seine Opfer wahllos ausgesucht habe, überwiegend seien es Frauen. Er sei schon früher durch Gewaltbereitschaft aufgefallen und in psychiatrischer Behandlung gewesen.
Zu der Tat kam es laut Polizeiangaben um kurz nach 17.00 Uhr nahe des zentralen Würzburger Barbarossa-Platzes. "Der Angreifer wurde nach polizeilichem Schusswaffengebrauch überwältigt", hieß es. Er befinde sich außer Lebensgefahr.