Abschied von den Franziskanern im Wallfahrtsort Werl

 (DR)

Mit einem feierlichen Gottesdienst hat das Erzbistum Paderborn die Franziskaner im Wallfahrtsort Werl verabschiedet. Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker dankte dem Orden dafür, dass er 170 Jahre den Ort "segensreich geprägt und belebt" habe. Zugleich bekundete er den Wunsch, dass das neue Wallfahrtsteam der Erzdiözese mit "Freude, Leichtigkeit, Tiefe und Leidenschaft" wirke. Mit dem Abschied und Dank verbinde sich die Zuversicht des Neubeginns.

Die Franziskaner hatten schon vor vier Jahren wegen Nachwuchsmangels die Aufgabe des Standortes angekündigt. Künftig kümmern sich drei Seelsorger des Erzbistums um die Wallfahrt rund um das Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten". Die vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammende Arbeit wurde erst im benachbarten Soest verehrt. Im Zuge der Reformation gelangte die Statue 1661 ins katholische Werl. Die Stadt ist mit jährlich rund 100.000 Pilgern einer der größten Marienwallfahrtsorte in Deutschland.

In den kommenden zwei Jahren erfolgt der Umbau zu einem neuen Pilgerzentrum, wie der neue Wallfahrtsleiter und gebürtige Werler, Pastor Gerhard Best, erläuterte. Bis zu 100 Menschen sollen auf einfachstem Standard in Werl übernachten können. Zwei Zimmer bieten künftig Platz für Obdachlose. Auch inhaltlich wollen Best, ein weiterer Priester und eine Seelsorgerin neue Akzente setzen, wie es hieß. Neben der Stärkung der traditionellen Marienwallfahrt habe das Team den einzelnen Pilger im Blick, der auf Sinnsuche ist und sich vielleicht an der Kirche reibt. (KNA, 1.9.20)