Als Pfadfinderin lernte sie schon früh, mit ganz unterschiedlichen Menschen Leben zu teilen, einfach und mit der Natur zu leben und Verantwortung zu übernehmen. Besonders die internationalen Kontakte weiteten ihren Blick. Danach gefragt, warum sie Ordensschwester wurde, antwortet Schwester Johanna, dass es dafür viele rationale Gründe gibt: die Frage nach dem Sinn ihres Lebens – Gottsuche – der Wunsch, Christus radikal nachzufolgen und Christsein in einer Gemeinschaft zu leben; aber vor allem handele es sich um eine "Liebesgeschichte".
Geboren und aufgewachsen in Dortmund studierte sie Theologie in Münster, trat 1978 in die Abtei ein, promovierte nach der feierlichen Profess in Rom und wirkte ab 1991 als Noviziatsleiterin, Kursleiterin im Gästehaus der Abtei und geistliche Begleiterin. Ab 2007 war sie Subpriorin und ist seit vier Jahren Priorin der Abtei. – Für Benediktinerinnen und Benediktiner ist die Gastfreundschaft sehr wichtig, denn der heilige Benedikt geht davon aus, dass mit dem Gast sozusagen Christus an die Tür klopft. Die alltägliche Arbeit im Gästeteam und im Gästehaus, die viele Kontakte mit sich bringt, wird so für Schwester Johanna ein spirituelles Abenteuer.
