Das Hilfswerk stellt die Großstädte in den Mittelpunkt seiner Jahresaktion 2008. Auch die UNO sehe "Verstädterung als größte Herausforderung für die Zukunft", so Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. 2008 lebe erstmals mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten, in Lateinamerika sieben von zehn Menschen. Am schnellsten wüchsen die Elendsviertel an den Stadträndern.
Grave betonte, die Kirche dürfe sich nicht nur über Elend, Hunger, Gewalt, Drogenprobleme und zunehmende Vereinsamung trotz der Menschenmassen beklagen: "Die Städte sind die Zukunft des Kontinents. Deshalb müssen wir diese Herausforderung annehmen, sogar als Chance begreifen und die Städte so menschlich wie möglich gestalten."
Der Kampf vor Ort
Adveniat unterstützt vor allem kirchliche Basisgemeinschaften in den Elendsvierteln. Diese "kämpfen vor Ort sehr engagiert gegen Leid, Unrecht und Anonymität", sagte Grave. Beispielhaft hob er die Arbeit des Franziskanerordens in Sao Paulo hervor, der unter anderem "Obdachlose von der Straße weg holt" und den zahlreichen Müllsammlern helfe, sich in einer Kooperative zusammenzuschließen und dadurch ihre Überlebenschancen deutlich zu verbessern.
Gleichzeitig dürfe man nicht aufhören, gegen die Ursachen der Verstädterung anzugehen, forderte Klaschka. Niemand verlasse ohne Not seine Heimat und ziehe in die Elendsviertel der Mega-Städte. Die Adveniat-Jahresaktion steht unter dem Motto "Gott wohnt in ihrer Mitte" und wird am 30. November im Bistum Essen eröffnet.
Adveniat-Bischof aus Lateinamerika zurück
"Die Stadt macht krank"
Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat beobachtet wachsende Probleme in den Großstädten des Kontinents. "Die Stadt macht krank", sei einer der meistgehörten Sätze bei seinem Besuch in den Metropolen Lima und Sao Paulo gewesen, so Adveniat-Bischof Franz Grave nach seiner Rückkehr.
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