Mit Blick auf den am kommenden Dienstag begangenen Internationalen Tag der indigenen Völker erklärte Bolte, dass die Ureinwohner als Vorbild dienen könnten, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur aussieht.
Die Großgrundbesitzer in Brasilien und internationale Konzerne sähen in den indigenen Völker aber vor allem ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung: "Sie vertreiben die ursprünglichen Völker entweder mit Waffengewalt von ihrem Land oder berufen sich auf fragwürdige Gesetze, die das Recht der Indigenen auf ihr Land aushöhlen", berichtete Bolte. Die brasilianische Verfassung spreche den Indigenen zwar eigenes Land zu. Die Politik und Justiz seien aber so "trickreich" gewesen, die Bodenschätze unter der Erdoberfläche auf diesen indigenen Territorien zur Ausbeutung freizugeben, monierte der Experte.
Klimawandel, die Ausbeutung von Rohstoffen, Wasserkraftwerke sowie gigantische Soja-, Zuckerrohr- und Palmölplantagen
Die indigenen Völker im Amazonasgebiet stehen auch im Mittelpunkt des Jahresthemas von Adveniat: "Bedrohte Schöpfung - bedrohte Völker". Der Klimawandel, die Ausbeutung von Rohstoffen, Wasserkraftwerke sowie gigantische Soja-, Zuckerrohr- und Palmölplantagen zerstörten den Lebensraum Indigener. Das kirchliche panamazonische Netzwerk Repam (Red Eclesial Pan Amazónica), zu dem sich die Kirchen der neun Amazonas-Staaten zusammengeschlossen haben und dem auch Adveniat angehört, setze sich gegen die Umweltzerstörung und für das Überleben der indigenen Völker ein.