Im Nationalpark Bayerischer Wald werden immer häufiger illegal aufgestellte Kreuze oder Gedenktafeln entdeckt. Das berichtet der Bayerische Rundfunk (BR) am Dienstag auf seiner Internetseite. Auch wenn dahinter keine böse Absicht stecke, seien solche Aktionen illegal, da es sich um ein Schutzgebiet handle.
Der Bayerische Wald ist Deutschlands ältester Nationalpark. Er wurde vor 50 Jahren als solcher eingestuft. Mit dem tschechischen Nachbar-Nationalpark Sumava ist er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. 98 Prozent der Fläche sind Wälder; zudem gibt es offene Hochmoore und ehemalige Bergweiden. Rund 10.000 Tier- sowie 4.000 Pflanzen- und Pilzarten leben dort, manche von ihnen sind bundesweit einzigartig.
Jährlich kommen etwa 1,4 Millionen Besucher. Der Nationalpark soll der Natur großflächig eine Entwicklung ohne menschliches Zutun ermöglichen. Ferner dient er der Forschung, Erholung und Bildung und als Trinkwasserquelle.
Kreuz in die Felswand geschraubt
Laut dem BR wurde jüngst im Bereich Finsterau am Farrenberg im Kreis Freyung-Grafenau ein Kreuz an die Felswand geschraubt. Auch an der Felsengruppe "drei Zwerge" sei ein solches im Boden verankert worden. Beide Bereiche lägen direkt in der Kernzone des Schutzgebietes. Mitarbeiter des Nationalparks stießen auch zunehmend auf frei geschnittene Wege, die teilweise auch noch markiert würde, etwa mit einem roten Herzen.
"Diese Aktionen sind kein Zeichen der Wertschätzung unserer Natur und Schöpfung gegenüber", sagte Franz Leibl, der Leiter des Nationalparks, dem BR. Personen, die Kreuze oder Gedenktafeln aufstellten, handelten nicht nur gegen die geltenden Regeln, sie beschädigten und störten mit ihrem Verhalten in erster Linie die unberührte Natur.