Die HIV- und Aids-Rate in den Subsahara-Ländern Afrikas ist einem Bericht von "Ärzte ohne Grenzen" zufolge weiterhin alarmierend hoch. So würden in den von der Hilfsorganisation betriebenen oder unterstützten Kliniken in Guinea, Kenia, Malawi und der Demokratischen Republik Kongo 30 bis 40 Prozent der Patienten mit HIV innerhalb von 48 Stunden nach Aufnahme in die Klinik sterben, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht "Waiting Isn t An Option - Preventing and Surviving Advanced HIV".
Die hohe Zahl an Todesfällen sowie an Fällen mit fortgeschrittenem Stadium von HIV oder Aids sei darauf zurückzuführen, dass die Infektion oft zu spät oder gar nicht diagnostiziert werde. Zudem würden die Infektion mit dem HI-Virus oft nicht ausreichend behandelt. Bei Resistenzen oder Behandlungsversagen würden Patienten nicht schnell genug auf neue wirksame Medikamente umgestellt.
Trotz Erfolgen in der Bekämpfung von HIV und Aids hätten laut aktuellen Zahlen von UNAIDS noch immer 47 Prozent der Menschen mit HIV keinen Zugang zu einer angemessenen Behandlung. "Wir dürfen uns nicht von den Erfolgen blenden lassen", erklärte Marco Alves von der Medikamentenkampagne der deutschen Sektion von "Ärzte ohne Grenzen".
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit HIV sei zwar im Jahr 2016 auf eine Million gesunken. Aber noch immer gebe es zu viele Tote infolge von HIV, die absolut vermeidbar wären.
Es müsse darum gehen, allen Menschen mit HIV die bestmögliche Gesundheitsversorgung zugänglich zu machen, fordert die Hilfsorganisation. Dafür müssten Prävention, Behandlung und eine angemessene Betreuung der Patienten dringend weiter ausgebaut werden.
Die Vereinten Nationen hätten sich dazu verpflichtet, Aids bis 2030 zu beenden. Es sei fraglich, ob das zu schaffen sei in einer Zeit, in der die Finanzierung von Präventions- und Behandlungsprogrammen zu HIV und Aids stagniert und große Geberländer wie die USA ihre Förderung zurückfahren wollen.
(epd, 25.07.2017)