Außerdem sind Gespräche beim Rat für die Förderung der Einheit der Christen vorgesehen. Der Vatikan betonte in seiner Mitteilung, die Beziehungen zwischen beiden Kirchen seien herzlich und intensivierten sich. Die Erklärung erinnerte an die Besuche des damaligen Patriarchen Abuna Paulos 1993 bei Papst Johannes Paul II. und 2009 bei Benedikt XVI. Zudem sei die Tewahedo-Kirche auch Mitglied in der Gemischten Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen des Ostens.
Jüdische Riten
Die äthiopisch-orthodoxe Tewahedo-Kirche geht der Tradition nach auf den Heiligen Frumentius zurück, der als römischer Bürger um das Jahr 316 von Piraten im Roten Meer überfallen und als Sklave an den Hof des Königs von Aksum verkauft wurde. Dort soll der gebildete Christ die Menschen zum Glauben bekehrt haben. Zu den Besonderheiten der Tewahedo-Kirche gehört, dass sich in ihr viele jüdische Riten erhalten haben. So gibt es etwa die Knabenbeschneidung, Speisegebote und die Heiligung des Samstags.
Nach Angaben des Vatikan zählt die Tewahedo-Kirche 35 Millionen Mitglieder. Eine große Gemeinschaft lebt auch in Rom.