Daraufhin verließ am Mittwoch ein Großteil der AfD-Landtagsabgeordneten den Plenarsaal. Die anderen Fraktionen erhoben sich und applaudierten Knobloch. Diese hatte wörtlich gesagt: "Diese sogenannte Alternative für Deutschland gründet ihre Politik auf Hass und Ausgrenzung und steht nicht nur für mich nicht auf dem Boden unserer demokratischen Verfassung."
Als die Abgeordneten gingen, sagte die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland: "Kehren Sie zurück zu dem Eid, den Sie auf unser Land geschworen hatten, auf eine freiheitliche Demokratie, und lassen Sie uns dem Hass entgegentreten." Zuvor hatte Knobloch erklärt, die freiheitliche Demokratie fuße auf der Gedenkkultur. Im Bundestag und in Landtagen sitze aber mit der AfD eine Partei, "die diese Werte mit verächtlich macht, die die Verbrechen der nationalsozialistischen Zeit verharmlost und enge Verbindungen ins rechtsextreme Milieu unterhält".
Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner mahnte, den Holocaust nicht zu relativieren oder zu leugnen. Dabei kritisierte sie auch Äußerungen des AfD-Politikers Björn Höcke aus Thüringen: "Wer heute unsere Erinnerungskultur in den Schmutz zieht, etwa indem er vom 'Denkmal der Schande' spricht, der ist blind – nicht nur gegenüber der Vergangenheit. Er ist auch blind für die Zukunft." Es gelte, Spuren zu suchen, Trauer zu zeigen und an das Leid zu erinnern. «Überlassen wir den Tätern von damals nicht den späten Triumph." (kna, 23.01.2019)