Die Parteivorsitzende Frauke Petry und ihre Begleiter verließen nach knapp einer Stunde den Saal in einem Berliner Hotel. Petry sagte, die Vertreter des Zentralrats hätten die Alternative für Deutschland in die Nähe des Dritten Reichs gerückt. Das sei inakzeptabel. Deshalb habe man das Gespräch abgebrochen.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) Aiman Mazyek sagte, die AfD habe sich geweigert, Passagen aus ihrem Parteiprogramm zu streichen, die sich gegen die Muslime richteten. "Man hat von uns verlangt, ein demokratisch beschlossenes Parteiprogramm zurückzunehmen", empörte sich Petry.
Die Alternative für Deutschland hatte Anfang Mai ein Parteiprogramm verabschiedet, in dem es heißt, "der Islam gehört nicht zu Deutschland". Daraufhin erklärte der ZMD-Vorsitzende, zum ersten Mal seit dem Ende der Nazi-Herrschaft gebe es in Deutschland eine Partei, "die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht".
Im Vorfeld waren von beiden Seiten klare Erwartungen an das Treffen formuliert worden.
AfD-Vize Albrecht Glaser hatte beispielsweise angekündigt, man werde klären, ob Mazyek bei seinem kürzlich angestellten Vergleich der AfD mit der NSDAP bleibe. Mazyek hatte unter anderem gesagt, der ZMD werde "klar machen, dass das Grundgesetz nicht verhandelbar ist".