Afghanistan-Konferenz

 (DR)

Trotz neuer Gewalt legt UN-Generalsekretär António Guterres Zuversicht in die internationale Geberkonferenz für Afghanistan. Die Teilnehmer könnten einen Beitrag für eine friedliche Entwicklung des zerrissenen Landes leisten, erklärte Guterres laut einer am Sonntag in New York verbreiteten UN-Mitteilung.

Guterres will auf der weitgehend virtuellen Konferenz am Montag und Dienstag die Geberstaaten zu mehr finanzieller Hilfe für Afghnaistan aufrufen. Rund 70 Regierungen sollen auf dem Treffen zudem eine politische Deklaration über das Land am Hindukusch verabschieden. Die Konferenz wird in Genf von den UN, Afghanistan und Finnland organisiert.

Der UN-Generalsekretär verurteilte zudem den jüngsten Raketenangriff in Kabul. Bei der Terrorattacke am Samstag starben etliche Zivilisten. Die Bundesregierung betonte ihre Unterstützung für den afghanischen Friedensprozess. Ebenso beteilige sich die Bundesregierung seit Jahren am Aufbau stabiler, rechtsstaatlicher und demokratischer Strukturen. Die Fortschritte der vergangenen Jahre, besonders bei den Frauen- und Menschenrechten, müssten bewahrt werden.

Das katholische Hilfswerk Misereor forderte von der Bundesregierung mehr Hilfen für Afghanistan und einen Stopp der Sammelabschiebungen aus Deutschland. Angesichts der sich verschlechternden Sicherheitslage und der wachsenden Not in Afghanistan sei Unterstützung dringend geboten. Rückführungen von Geflüchteten seien unter humanitären Gesichtspunkten unvertretbar, betonte Misereor. Auch Caritas international warnte am Wochenende vor der sich zuspitzenden Not. Es sei ein starkes Signal an die Menschen nötig, dass die internationale Gemeinschaft sie nicht aufgibt, appellierte das Hilfswerk an die Konferenzteilnehmer.

Derzeit finden auch Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den islamistischen Taliban in Doha, der Hauptstadt von Katar, statt. Die Taliban kontrollieren weite Gebiete in Afghanistan. (epd, 22.11.2020)