Ahmad Mansour bekommt Menschenrechtspreis

"Visionärer Brückenbauer"

​Der Psychologe und Publizist Ahmad Mansour wird mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung geehrt. Die Auszeichnung wird am Sonntag in Kooperation mit dem Schauspiel Köln in der Spielstätte am Offenbachplatz vergeben. 

Ahmad Mansour, Publizist / © Stephanie Pilick
Ahmad Mansour, Publizist / © Stephanie Pilick

Die Stiftung bezeichnete Mansour als "einen Menschen, der sich unermüdlich als visionärer Brückenbauer für die Demokratie in unserer Integrationsgesellschaft einsetzt". Mit verschiedenen Initiativen und Projekten setze er sich gegen Extremismus ein. Die Laudatio hält der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Mansour plädiert für eine innere Reform des Islam und ist Mitbegründer der "Initiative Säkularer Islam". 2017 gründete er mit seiner Frau Beatrice Mansour, einer deutschen Publizistikwissenschaftlerin und Kriminologin, die Gesellschaft "Mind Prevention", eine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention. Er veröffentlichte die Bücher "Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen" (2015) und "Klartext zur Integration: Gegen falsche Toleranz und Panikmache" (2018).

 

Am Sonntag, 13.10., um 11 Uhr wird mir der Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung überreicht! Was für eine Ehre!Dabei sind l Gerhart & Renate Baum sowie Ministerpräsident Armin Laschet, der die Laudatio halten wird. Ich freue mich! Tickethttps://t.co/lAnYS8eUnv

— Ahmad Mansour (@AhmadMansour__) 6. Oktober 2019

 

Vielfacher Preisträger

Mansour wurde 1976 im arabischen Dorf Tira in Israel geboren. Ab 1996 studierte er Psychologie, Soziologie und Philosophie in Tel Aviv und Berlin. Als 13-Jähriger wurde er durch einen fundamentalistisch geprägten Imam zum Besucher einer Koranschule und wandte sich dem Islamismus zu. Während seines Studiums löste er sich wieder von diesem Einfluss. Aufgrund der Gewalterfahrungen der zweiten Intifada zog er 2004 nach Berlin, wo er bis heute lebt. Seit 2017 ist er deutscher Staatsbürger.

Für sein Engagement wurde Mansour bereits mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er den Theodor-Lessing-Preis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hannover, den Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg, den Moses-Mendelssohn Preis des Berliner Senats und die Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.


Quelle:
epd