Der für die Klagemauer zuständige Rabbiner Schmuel Rabinowitz begleitete die traditionelle Aktion, wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" am Donnerstag berichtete. Dabei betete er nach Angaben der für die Verwaltung der Stätte zuständigen Western Wall Heritage Foundation für die Menschen, die ihre Anliegen auf den Zetteln notiert haben.
Der Brauch, Gebetszettel in die Klagemauer zu stecken, reicht nach Angaben der Western Wall Heritage Foundation mindestens drei Jahrhunderte zurück. Unter anderem wurden Gebetszettel auch in Mauerritzen in den Tunneln entlang der Klagemauer gefunden.
100.000 Gebetszettel aus aller Welt
Monatlich erreichten die Organisation über ein entsprechendes Formular auf der Internetseite durchschnittlich 3.500 Gebetsanliegen für die Klagemauer. Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr seien auf diese Weise 100.000 Gebetszettel aus aller Welt angekommen.
Jeweils vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das in diesem Jahr am Vorabend des 7. September beginnt, sowie dem Pessachfest werden die Gebetszettel an der heiligsten jüdischen Stätte entfernt.
Über einen Zwischenstopp in der sogenannten Genisa, dem Depot für ausrangierte heilige Schriften, werden sie nach jüdischer Tradition auf dem Ölberg beerdigt.