Im Kontext der aktuellen philippinischen Politik gebe die Einstufung "Grünes Licht für Schikanen und tödliche Angriffe durch Sicherheitskräfte und Milizen", erklärte Generalsekretär Olav Fykse Tveit.
Insgesamt umfasst die dem Parlament vergangene Woche vorgelegte Liste vorgeblicher kommunistischer Terrorgruppen neben dem protestantischen Dachverband 17 weitere Gruppen. Dazu gehören etwa die internationale Hilfsorganisation Oxfam und die philippinische Frauenpartei GABRIELA.
Fykse Tveit fügte hinzu: "Der Nationale Kirchenrat der Philippinen hat sich klar gegen den 'Anti-Drogen-Krieg' von Präsident Rodrigo Duterte ausgesprochen, der durch außergerichtliche Tötungen von mutmaßlichen Drogenhändlern und -konsumenten durch die Sicherheitskräfte gekennzeichnet ist und in dem Täter fast volle Straflosigkeit genießen."
Katholische Bischöfe vor Gericht
Das Asiatisch-Pazifische Forum, eine Allianz protestantischer Kirchen, nannte die Brandmarkung des Kirchenrates laut philippinischen Medien in einem Brief an Duterte "bösartig". Sie gefährde Mitarbeiter, Mitgliedskirchen und andere ökumenische Partner.
Bereits im Frühjahr 2018 hat die Regierung Duterte begonnen, Hilfsorganisationen, Menschenrechtsgruppen, politische Opposition und Kirchen als vermeintlich staatsfeindlich zu brandmarken. Mehrere katholische Bischöfe stehen derzeit wegen Volksverhetzung und Mitgliedschaft in einem Komplott zum Sturz der Regierung vor Gericht.