"Früher ein gefürchteter Tag, weil die Herbst-Rüben-Aussaat der Rüben stand an. Regen konnte man nicht brauchen“, weiß Bernhard Michels und das größte Problem: "Wenn es an diesem Tag regnete, dann hielt sich der Regen meistens für mehrere Tage und dann konnten die Bauern nicht aufs Feld und deshalb war ihnen der Margaretentag so wichtig."
Dufte Regenboten der Nacht - Pflanzliche Wetterphänomene im Juli
Wie das Wetter im eigenen Umfeld wird, haben Bauern seit Jahrhunderten nicht nur beobachtet, sondern sie haben Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge mit Hilfe von Bauernregeln festgehalten und weitergegeben. Immer wieder werden von "Wetterpropheten" neue Zusammenhänge erkannt und gedeutet. Königskerze, Weinrebe oder Ameisenhügel – Wetterpropheten wagen anhand der ungewöhnlichsten Phänomene Vorhersagen. Nachtduft kann ein Regenhinweis sein, sagt „Wetterprophet“ Bernhard Michels:
"Wenn die Nachtviolen in der Nacht besonders stark duften, dann kann man davon ausgehen, dass es bald Regen gibt. Denn die Luftfeuchtigkeit nimmt zu. Sie bindet Gerüche und da die Nacht-Viole ihre ätherischen Öle nachts verströmt, können wir sie am Morgen verstärkt riechen."
Lostage der 3. Juli-Woche
Im Laufe der Zeit haben Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen. Von diesen sind die meisten Heiligengedenktage. Hier zwei aus dieser Woche:
19. Juli: hl. Vinzenz von Paul
Vinzenz von Paul (1581–1660) arbeitete nach der Priesterweihe in der Seelsorge in Paris. Er sammelte gleichgesinnte Männer und Frauen um sich und gründete 1625 die Lazaristen (oder Vinzentiner), deren Hauptaufgabe noch heute die Fürsorge für die Armen und die Kranken ist. Durch seine praktischen Werke wurde er zu einem Begründer und Organisator der kirchlichen Caritas der Neuzeit. Seit der Kalenderreform von 1969/70 ist sein Gedenktag der 27. September. Er ist Patron aller caritativen Vereine und Werke, des Klerus, der Waisen- und Krankenhäuser, der Gefangenen sowie für das Wiederfinden verlorener Sachen.
Vinzenz Sonnenschein –
füllt die Fässer mit Wein.
20. Juli: Prophet Elias
Elias (Elija) (um 912–nach 850) war ein Prophet im Nordreich Israel. Über seine Tätigkeit wird in den beiden Büchern Könige des Alten Testamentes berichtet. Er gilt als der größte Prophet und wurde vor den Augen seines Nachfolgers, des Propheten Elisäus (Elija), im feurigen Wagen in den Himmel entrückt (2 Könige 2,1–18), daher die Bezeichnung „feuriger Elias“. Er ist der Patron der Flugzeuge und Luftschiffe, der Autofahrer, gegen Gewitter und Feuer sowie gegen Fieber und Pocken.
Hat Elias einen Regenhut,
er den Mäusen gefallen tut.
(Zitate sind Auszug aus: Kurt Haberstich / Gerhard Hartmann, Wie Heilige unser Wetter bestimmen, topos premium Verlag / 20.60 €)