Die Präsidenten Polens, Deutschlands und der USA werden am kommenden Sonntag in Warschau an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnern. Andrzej Duda, Frank-Walter Steinmeier und Donald Trump sollen den Angaben zufolge um 12.00 Uhr auf dem Pilsudski-Platz sprechen und anschließend Kränze am dortigen Grabmahl des Unbekannten Soldaten niederlegen. Polens Regierung lud auch weitere Staatschefs zu der Gedenkfeier ein.
Gespräche mit Zeitzeugen
Bereits am frühen Sonntagmorgen wollen Duda und Steinmeier gemeinsam die südpolnische Kleinstadt Wielun besuchen und mit Zeitzeugen sprechen. Mit dem Angriff der Luftwaffe auf den Provinzort hatte Deutschland am 1. September 1939 gegen 4.40 Uhr den Zweiten Weltkrieg begonnen. Die beiden Staatsoberhäupter werden in Wielun ebenfalls Ansprachen halten. Vorgesehen sind auch eine Besichtigung des Stadtmuseums und von Erinnerungsorten für die Bombardierung.
Auch in Berlin wird es eine Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen geben. Zu der Veranstaltung auf dem Askanischen Platz beim ehemaligen Anhalter Bahnhof werden am Sonntag um 13.00 Uhr die Präsidenten des Bundestages und des polnischen Unterhauses (Sejm), Wolfgang Schäuble und Elzbieta Witek, erwartet.
Der Veranstaltungsort wurde deshalb gewählt, weil eine von Parlamentariern unterstützte Bürgerinitiative vorschlägt, hier ein Denkmal für die Opfer der deutschen Besatzung in Polen von 1939 bis 1945 zu errichten.
Kirchen gedenken mit Gottesdiensten
Die Kirchen erinnern an den Kriegsbeginn mit einem ökumenischen Gottesdienst am Samstagnachmittag in einer evangelischen Kirche in Warschau und mit einer katholischen Messe am Sonntagmittag in Wielun.
In Warschau werden die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, und der Präsident des Polnischen Ökumenischen Rates, Bischof Jerzy Samiec, predigen. Die Messe in Wielun feiert der Erzbischof von Tschenstochau, Waclaw Depo, zu dessen Diözese Wielun gehört.