Altbischof Wanke zur Bibelübersetzung

Neue theologische Erkenntnisse

Die überarbeitete Einheitsübersetzung der Bibel nimmt nach den Worten von Altbischof Joachim Wanke neue theologische Erkenntnisse auf. Dies gelte etwa für die Einordnung des Judentums.

Überarbeitete Einheitsübersetzung der Bibel / © Harald Oppitz (KNA)
Überarbeitete Einheitsübersetzung der Bibel / © Harald Oppitz ( KNA )

"Es gibt in der Revisionsfassung so manche Einzelstelle zu entdecken, deren Veränderung Kehrtwenden im theologischen Denken signalisieren", sagte der frühere Bischof des Bistums Erfurt am Mittwochabend in der Landeshauptstadt.

Wenn im Römerbrief des Apostels Paulus mit Blick auf die Juden nicht mehr von "Verwerfung" gesprochen werde, sondern von ihrer vorläufigen "Zurückweisung", so zeige das deutlicher als bisher, "dass die Treue Gottes zu seinem Bund mit Israel nicht aufgehoben ist".

Fortschritte in Genauigkeit, Texttreue und Verständlichkeit

Die Ende 2016 veröffentlichte Neuübersetzung der Heiligen Schrift soll ab Dezember 2018 verbindlich in den katholischen Gottesdiensten verwendet werden. Nahezu zehn Jahre wurde daran im Auftrag der katholischen Bischöfe des deutschen Sprachgebiets gearbeitet. Wanke leitete die Projektgruppe zur Revision der Fassung von 1979.

Der Bischof betonte, die Revision bewahre den früheren Wortlaut in weiten Teilen, doch bringe sie an vielen Stellen Fortschritte an Genauigkeit, an Texttreue und Verständlichkeit. Gleichwohl räumte Wanke ein, dass es "das Vollkommene" nicht gebe: "Wer weiterhin eine Nähe zum alltäglichen Sprachgebrauch sucht und zudem einen 'flüssigen' Sprachstil bevorzugt, wird bei der gewohnten Einheitsübersetzung bleiben wollen." Das Entscheidende sei aber, dass die Gläubigen mit der Bibel vertraut würden und blieben.


Altbischof Joachim Wanke (KNA)
Altbischof Joachim Wanke / ( KNA )
Quelle:
KNA