Ein solches "höchst instabiles Gleichgewicht" stehe "am Rande des nuklearen Abgrunds". Die Papstbotschaft mit dem Titel "Der Frieden als Weg der Hoffnung - Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr" wurde am Donnerstag veröffentlicht. Die katholische Kirche begeht den Friedenstag immer am 1. Januar.
Kriege nähmen ihren Ursprung häufig von einer "Unduldsamkeit gegen die Verschiedenartigkeit des anderen", so der Papst. Weiter warnt er vor "hegemonialen Ambitionen" und Machtmissbrauch. Die Menschheit trage "im Gedächtnis und am eigenen Fleisch" die Zeichen immer brutalerer Konflikte, die vor allem die Ärmsten und die Schwächsten träfen.
"Einsatz für Schwächere"
Angesichts vieler widersprüchlicher Interessen tue es not, "an das moralische Gewissen und an den persönlichen und politischen Willen zu appellieren", schreibt Franziskus. Die politische Bereitschaft zu Einigung und Versöhnung sei immer wieder zu stärken. Auch sei jeder dafür verantwortlich, sich über Ideologien und Meinungen hinweg für Wahrheit, Gerechtigkeit und die Rechte von Schwächeren einzusetzen.
Dabei ermuntert der Papst zu Beharrlichkeit: "Der Weg der Versöhnung erfordert Geduld und Vertrauen. Man erhält keinen Frieden, wenn man ihn nicht erhofft."
Appell für "ökologische Umkehr"
Nachdrücklich verbindet Franziskus seinen Appell mit der Forderung nach weltweiten Wirtschaftsreformen. "Es wird nie einen wahren Frieden geben, wenn wir nicht in der Lage sind, ein gerechteres Wirtschaftssystem aufzubauen", so der Papst.
Angesichts der Folgen von Aggression und einer rücksichtslosen Ausbeutung natürlicher Ressourcen sei auch eine "ökologische Umkehr" nötig, betont er unter Verweis auf die Amazonas-Synode vom Oktober.
Hier finden Sie die Friedensbotschaft des Papstes im Wortlaut.