Bei der mittlerweile schon zum sechsten Mal vor dem ersten Heimspiel durchgeführten ökumenischen Andacht reckten die Kölner Fans ihre Schals in die Höhe, als die FC-Hymne "Mir stonn zo dir, FC Kölle" durch den Dom klang. "Das ist Gänsehaut und nicht vergleichbar mit einem anderen Standort in Europa", sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Die offizielle Besucherzahl wurde mit 4.500 angegeben, eingeladen waren Fans aller Vereine. Wer nicht als Fan erkennbar war, kam allerdings nicht herein. Vereinzelt hatten sich auch Anhänger des Gegners Dortmund eingefunden.
"Ein Konkurrent ist ein Gegner, nicht ein Feind"
In einer Lesung wurde eine Geschichte vom Propheten Daniel vorgetragen, nach der ein Geißbock - der ja auch das Wappentier und Maskottchen des FC ist - einen Widder besiegte, obwohl er mit nur einem Horn eigentlich der Schwächere war. Zudem wurden Fürbitten vorgetragen. Großen Applaus für seine erhielt Vize-Präsident Markus Ritterbach, der mahnte: "Ein Konkurrent ist ein Gegner, nicht ein Feind."
Der katholische Pfarrer Klaus Thranberend und der evangelische Stadtsuperintendent Bernhard Seiger hielten die Andacht. Die Orgel spielte Wolf-Rüdiger Spieler.
Wunsch, dass der FC erstklassig bleibt
Dass bei allen Spielen deutlich werden soll, dass die gegnerische Mannschaft und ihre Fans "Gegner" sind und keine "Feinde", das bekundete Dom- und Stadtdechant Robert Kleine, der in den vergangenen Jahren die Andacht mitleitete, im Vorhinein als Wunsch. Und natürlich: "Dass der 1. FC Köln erstklassig bleibt".
Gott um seinen Segen für eine gute Saison und einen fairen Umgang zwischen allen Spielern, Mannschaften, Schiedsrichtern und Fans zu bitten, gehörte natürlich auch zum Programm. Das Spiel gegen Borussia Dortmund ist für 20:30 Uhr angesetzt.