Angelika bringt Frost

NRW in weiß

Der Start in die erste Arbeitswoche des neuen Jahres ist für viele Bundesbürger äußerst beschwerlich ausgefallen. Schnee und Glatteis führten am Montag in weiten Teilen Deutschlands im morgendlichen Berufsverkehr zu kilometerlangen Staus und zahleichen Unfällen. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Norddeutschland, Hessen und Brandenburg. Zu Behinderungen kam es auch im Flug- und Bahnverkehr. Unterdessen warnten vielerorts Behörden erneut vor dem Betreten von Eisflächen. Die Eisdecke auf den Gewässern sei dünn und brüchig.

 (DR)

In den nächsten Tagen wird es den Meteorologen zufolge kaum noch schneien, dafür sorgt Tief «Angelika» für polare Kälte. «Tagsüber gibt es Kühlschrank-, nachts sogar Gefriertruhen-Temperaturen», sagte Martin Jonas vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Die Temperaturen sinken auf minus 10 Grad Celsius, gebietsweise auf minus 15 Grad. «Am Tag müssen sich die meisten in Deutschland an minus fünf Grad als Höchstwert gewöhnen, lediglich an der Küste kann es etwas wärmer werden», kündigte er an. Erst Richtung Wochenende deute sich eine Milderung an.

In Nordrhein-Westfalen fielen nach DWD-Angaben bis zu 20 Zentimeter Neuschnee. Auf den Autobahnen ging es teilweise nur im Schritttempo voran. Die Polizei registrierte im Berufsverkehr insgesamt bis zu 160 Kilometer Stau. Es kam zu zahlreichen Unfällen mit Verletzten. Größere Staus durch liegen gebliebene Lkw gab es unter anderem auf der A 2 am Autobahnkreuz Bottrop sowie auf A 3 am Autobahnkreuz Breitscheid. Auf der A 43 bei Lavesum wurde ein Lkw-Fahrer schwer verletzt. Das verunglückte Fahrzeug blockierte stundenlang die Fahrbahn.

Auf der Autobahn 2 in Niedersachsen brachte Glatteis den Verkehr streckenweise zum Erliegen. Zwischen Lauenau und Bad Eilsen stauten sich die Fahrzeuge am Morgen auf einer Länge von 35 Kilometern, wie ein Sprecher der Autobahnpolizei sagte. Viele Autofahrer saßen stundenlang in ihren Fahrzeugen fest. Die Polizei musste mehrere Autobahnabschnitte teilweise sperren, um dem Streudienst freie Fahrt zu verschaffen.

Auf der Autobahn 1 bei Ahrensburg in Schleswig-Holstein wurde ein 27 Jahre alter Autofahrer schwer verletzt, als sich sein Fahrzeug auf glatter Fahrbahn überschlug. Auf der Bundesstraße 206 bei Mönkhagen mussten in der Nacht rund 40 Lkw auf den Winterdienst warten, weil sie eine Anhöhe nicht hinauffahren konnten.

In Hessen verunglückte auf schneeglatter Fahrbahn am Morgen im Main-Kinzig-Kreis ein 44-jähriger Mann tödlich, als er mit seinem Auto ins Schleudern geriet und gegen einen entgegenkommenden Lkw prallte.

In Brandenburg ereigneten sich nach Polizeiangaben am Morgen auf schneeglatten Straßen mehr als 100 Verkehrsunfälle. Dabei wurden mindestens neun Personen verletzt. Wegen eines Lkw-Unfalls musste die A 24 bei Neuruppin zeitweise komplett gesperrt werden. Auch auf anderen Autobahnen kam es zu Staus und Behinderungen.

Am Düsseldorfer Flughafen wurde der Flugbetrieb am Morgen für eine Stunde komplett eingestellt. Wegen kräftiger Schneefälle konnten die Räumdienste die Start- und Landebahnen zeitweise nicht ausreichend von Schnee freihalten. Auch im Bahnverkehr gab es aufgrund von vereisten Gleisen Verspätungen.

Auch am Frankfurter Flughafen kam es aufgrund des starken Schneefalls am Morgen zu Verspätungen und Flugausfällen. Zehn Flüge mussten annulliert werden, wie eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Fraport sagte.