Nach den Worten von Papst Franziskus kann der enge Kontakt zu den Gläubigen für Priester wie ein "Glas frisches Wasser sein". Die Erfahrung, von den Gläubigen angenommen zu werden, helfe dabei, ein guter Priester zu sein, sagte der Papst am Sonntag beim wöchentlichen Angelus-Gebet. An die Priester gerichtet sagte er: "Wenn du alles für Jesus aufgibst, erkennen die Leute in dir den Herrn; aber zugleich helfen sie dir jeden Tag dich aufs Neue zu ihm zu bekehren, dich zu erneuern und von Kompromissen zu befreien und Versuchungen zu überwinden". Der Papst bezog sich hierbei auf eine Stelle im Matthäus-Evangelium, wo Jesus sagt, wer seine Mutter oder seinen Vater mehr liebe als ihn, der sei seiner nicht wert.
Wie schön, wenn die Jugendlichen „Weggefährten des Glaubens“ sind, glücklich, Jesus auf jede Straße, in jeden Winkel der Erde zu bringen!
— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 2. Juli 2017
Frieden für Venezuela
Mit Blick auf die Krise in Venezuela hat der Papst eine friedliche und demokratische Lösung gefordert. Die Gewalt müsse ein Ende haben. Zugleich bekundete er seine Nähe zu "allen Familien, die während der Demonstrationen ein Kind verloren haben". Anschließend betete er mit Tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz für das lateinamerikanische Land. Anlass war der Jahrestag der Unabhängigkeit Venezuelas, der am 5. Juli begangen wird.
Seit Wochen gibt es in Venezuela Proteste gegen die Regierung von Präsident Nicolas Maduro. Sie hatte Anfang April versucht, das seit 2015 von der Opposition dominierte Parlament auf juristischem Weg zu entmachten. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal wurden bislang rund 80 Menschen bei Protesten getötet.
Vatikan sichert Unterstützung zu
Franziskus hatte bereits mehrfach zu einer friedlichen Lösung in Venezuela aufgerufen und die Vermittlung des Vatikan angeboten. Der Heilige Stuhl sei bereit, "für jede Art der Unterstützung, wenn es Möglichkeiten für Verhandlungen gibt oder eine wirklich Absicht zu sehen ist, die Probleme anzugehen", sagte der vatikanische Botschafter in Venezuela, Erzbischof Aldo Giordano, vor einigen Tagen.