Angelus-Gebet mit Papst Franziskus

"Glaube ist Angebot der Liebe"

Beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus verdeutlicht, dass das Christentum nicht nur eine Summe von Geboten sei, sondern vor allem ein Liebesangebot, das Gott der Menschheit durch Jesus gemacht habe.

Papst Franziskus beim Angelus / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus beim Angelus / © Gregorio Borgia ( dpa )

Anhand des Tagesevangeliums, in dem Jesus vor seinen Gegnern in Jerusalem spricht und ihnen die Parabel des Weinbergs erläutert (Mt. 21,33-43), veranschaulichte der Papst, dass Gott sich auch durch die Fehler und Sünden der Menschen niemals beirren lasse und nicht rachsüchtig sei. Gegenüber Gottes Barmherzigkeit gebe es nur ein Hindernis: "Unsere Arroganz und Vermessenheit, die manchmal auch zu Gewalt werden!"

Wenn dich Bitterkeit überkommt, dann glaube an alle Menschen, die noch für das Gute wirken: in ihrer Demut keimt der Same einer neuen Welt.

— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 8. Oktober 2017

Es sei die Dringlichkeit, mit "Früchten des Guten" auf den Ruf des Herrn zu antworten, der uns dabei helfe, die Neuigkeit des Christentums zu verstehen, fügte der Papst hinzu. "Dieses ist nicht so sehr sie Summe aus Geboten und moralischen Normen, sondern vor allem anderen ein Liebesangebot, das Gott, durch seinen Sohn an die Menschheit gerichtet hat und nach wie vor richtet."

Dabei sei es nötig, aus dem eigenen Weinberg herauszutreten und den Geschwistern zu Diensten zu sein, die nicht mit uns seien, betonte der Papst, "um uns gegenseitig aufzurütteln und zu ermutigen, um uns zu erinnern, dass wir Weinberg des Herrn in jeder Umgebung sein müssen, auch den weiter entfernten und unwirtlichen."

Würdigung von seliggesprochenem Kapuzinerpater

Nach dem Angelus-Gebet hat Franziuskus den italienischen Kapuzinerpater Arsenio von Trigolo (1849-1909) gewürdigt. Der am Samstag im Mailänder Dom seliggesprochene sei ein ergebener Diener Gottes gewesen, der trotz vieler schwerer Prüfungen im Leben nie die Hoffnung verloren habe, so der Papst. Der Pater und Gründer eines Schwesternordens hatte sich immer wieder gegen Verleumdungen wehren müssen und Zeiten der Entfremdung durchlebt.

Als Giuseppe Migliavacca 1849 in Trigola bei Cremona geboren, wurde Arsenio 1874 zum Priester geweiht, ein Jahr später trat er den Jesuiten bei, die ihn 1892 aufgrund seines Kontaktes zu Pasqualina Giuseppina Fumagalli entließen. Die Nonne hatte eine Ordensgemeinschaft ohne Erlaubnis der Bischöfe gegründet.

Migliavacca übernahm wenig später die geistliche Leitung des aus Fumagallis Gruppe hervorgegangenen und von den Bischöfen genehmigten "Frommen Instituts von Maria der Trösterin" - bis es zu abermaligen Konflikten innerhalb der Gemeinschaft kam. 1902 trat Migliavacca dem Kapuzinerorden bei und nahm den Namen Arsenio Maria an. Sieben Jahre später starb er im Konvent der Kapuziner von Bergamo nach mehrjähriger Krankheit.


Quelle:
KNA , rv