Angelus-Gebet mit Papst Franziskus

Asylpolitik und Weltmissionssonntag

Beim Angelus-Gebet von Papst Franziskus in Rom ging es um Asylpolitik und den Weltmissionssonntag. Franziskus dankte den Missionaren weltweit und rief die internationale Gemeinschaft auf, Lösungen für die Migrationsströme zu finden.

Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus hat zu mehr Menschlichkeit in der Asylpolitik aufgerufen. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz beklagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag die Lage von Tausenden Flüchtlingen und Migranten in Libyen und forderte ein Ende von Rückführungen in unsichere Länder. Viele Männer, Frauen und Kinder seien "Opfer einer unmenschlichen Gewalt" in Libyen, so Franziskus. "Ich vergesse euch nie, höre eure Schreie und bete für euch."

Der Papst appellierte an die internationale Gemeinschaft, gemeinsame und dauerhafte Lösungen für die Migrationsströme aus Libyen und im gesamten Mittelmeerraum zu finden. Dabei müsse die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer im Vordergrund stehen. Ebenso sprach er sich für eine stärkere Förderung von regulären Einwanderungsrouten und Asylprozessen aus. Im Anschluss an seine Ansprache bat der Papst die Menschen auf dem Petersplatz um ein stilles Gebet für Migranten und Flüchtlinge.

Dank an Missionare weltweit 

Der Papst würdigte auch zum Weltmissionssonntag den Einsatz von Missionaren weltweit. Sie seien oftmals an vorderster Front für Arme und Bedürftige tätig und das in Ländern, in denen die Kirche nicht sehr präsent sei, sagte der 84-Jährige am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Besonders hob Franziskus dabei auch die Arbeit von zwei Frauen aus Italien hervor, die am Wochenende in Brescia sowie Rimini seliggesprochen wurden: Schwester Lucia Ripamonti und die früh gestorbene Ärztin Sandra Sabattini. Beide hätten das Evangelium mit ihrem Leben bezeugt.

Weltmissionssonntag 2021

Der diesjährige Weltmissionssonntag der katholischen Weltkirche steht unter dem Motto "Wir dürfen nicht schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben". Bereits seit Anfang Oktober läuft der Monat der Weltmission, der stets am vierten Sonntag des Monats im Weltmissionssonntag gipfelt.

Der Monat der Weltmission ist die größte weltweite Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Papst Pius XI. setzte den "Sonntag der Weltmission" 1926 ein. Dabei sammeln missio-Werke in rund 100 Ländern Spenden für die Seelsorge, Ausbildung und katholische Sozialarbeit in den ärmsten Bistümern der Welt.

Weltweit mehr Katholiken

Die weltweite Zahl der Katholiken steigt dabei laut Vatikan; nur in Europa gibt es einen Abwärtstrend. 1,34 Milliarden Katholiken zählte die Weltkirche Ende 2019. Das waren laut Vatikan 15,4 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil der katholischen Christen an der Weltbevölkerung stieg damit erneut leicht auf 17,7 Prozent. Einzig in Europa gab es ein deutliches Minus bei den Katholiken von 292.000.

Weltmissionssonntag und Monat der Weltmission

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Die Spenden kommen unter anderem den dort arbeitenden Seelsorgerinnen und Seelsorgern zugute.

Symbolbild Ein Kind in Papua-Neuguinea  / © Sergey Uryadnikov (shutterstock)
Symbolbild Ein Kind in Papua-Neuguinea / © Sergey Uryadnikov ( shutterstock )
Quelle:
KNA