Angelusgebet in Rom

"Christliche Botschaft ist nicht Käfig, sondern Samen"

Die christliche Botschaft erfordert nach den Worten von Papst Franziskus eine stetige Mitwirkung des Menschen. Sie sei "nicht ein Käfig oder eine Falle, sondern ein Samen, der Frucht tragen kann".

Papst Franziskus beim Angelus-Gebet  / © Tony Gentile (dpa)
Papst Franziskus beim Angelus-Gebet / © Tony Gentile ( dpa )

Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Menschen diese Botschaft aufnähmen, sagte er am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom. Dass er dieses Sinnbild benutzte, lag an der Botschaft des Sonntagsevangeliums. Da geht es im Matthäus-Evangelium (Mt 13,1-23) um das Gleichnis vom Sämann. Der gute Sämann sähe das Wort Gottes aus, aber dazu bedarf es eines guten Bodens. Ein „steiniger Boden“ oder Dornen könnte es verhindern, dass nichts herauskommt. Für den Gläubigen heißt „fruchtbarer Boden“ nichts anderes als „offenes Herz“.

"Jesus macht eine spirituelle Röntgenaufnahme unseres Herzens", so Franziskus. Das Herz sei die Erde, auf die der Samen seiner Botschaft falle. Der Papst bezog sich hierbei auf Jesu Gleichnis vom Sämann, dessen Saat nur zum Teil aufgeht. Jesus selbst sei der Sämann, dem es nicht darum gehe, zu erobern oder sich aufzuzwingen, sondern der sich schenken wolle, erklärte Franziskus. Die Herzen der Menschen die Erde.

Jesus ermuntere die Menschen mit diesem Gleichnis, für ihren "guten Boden" zu danken und an den Böden, die noch nicht gut seien, zu arbeiten, so der Papst weiter. "Fragen wir uns, ob unser Herz offen ist, den Samen von Gottes Wort gläubig aufzunehmen. Fragen wir uns, ob in uns die Steine der Faulheit noch zahlreich und groß sind. Die Dornenbüsche der Laster müssen erkannt und mit ihrem Namen benannt werden", so der Papst. Diese Steine und Dornen müssten in der Beichte und im Gebet vor Gott gebracht werden. Dann werde der Sämann Jesus das Herz reinigen.


Quelle:
KNA , rv