Der Tod des früheren Limburger katholischen Bischofs Franz Kamphaus hat nach Angaben des Bistums "Anteilnahme aus aller Welt" ausgelöst. Viele Menschen hätten in Briefen oder Mails kondoliert oder sich in das digitale Kondolenzbuch eingetragen - ob "aus dem Vatikan, aus Kamerun oder Bosnien und Herzegowina", teilte die Diözese Limburg am Freitag mit.
Bis Freitagmittag umfasste das Online-Kondolenzbuch bereits mehr als 250 Einträge. Viele Menschen hätten sich für Kamphaus' Wirken bedankt und Erinnerungen an ihn geteilt. "Zutiefst glaubwürdig", "Mensch mit Ausstrahlung" und "volksnah und freundlich" seien Beschreibungen, die dort zu lesen seien, so das Bistum.
Altbischof konnte unbequem sein
Es sind aber auch Einträge zu finden, die zeigen, dass Kamphaus unbequem sein konnte - gerade gegenüber dem Vatikan: "Ein wahrer Jünger Jesu, der seinen oft steinigen Weg auch in Konfrontation mit der Amtskirche ging", heißt es beispielsweise.
Als einziger deutscher Bischof hatte Kamphaus lange an der Schwangeren-Konfliktberatung im geltenden gesetzlichen Rahmen festgehalten, obwohl Papst Johannes Paul II. den Ausstieg angeordnet hatte. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sandte nun laut Bistum aus dem Vatikan ein Kondolenzschreiben, in dem er Kamphaus als "charismatischen Verkündiger der Frohen Botschaft" bezeichnete.
Requiem im Internet zu sehen
Kamphaus war am 28. Oktober im Alter von 92 Jahren gestorben. Er wurde am Dienstag in der Bischofsgruft des Limburger Doms beigesetzt. Das live im Internet übertragene Requiem wurde vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und amtierenden Limburger Bischof, Georg Bätzing, geleitet.
Auch aus den Partnerdiözesen hatten Delegierte am Requiem teilgenommen - darunter Bischof Cornelius Fontem Esua aus Kamerun, Domkapitular Marko Zubak aus Bosnien und Herzegowina sowie Pfarrer Francis Ofrancia, Pfarrer der philippinischen Gemeinde Frankfurt - als Vertreter des Partnerbistums Alaminos auf den Philippinen.
Trauer auch in anderen Staaten
Zudem hätten die Gläubigen in den Partnerdiözesen Kumbo (Kamerun), Alaminos (Philippinen) und Ndola (Sambia) vor Ort Requien für den Verstorbenen gefeiert. Kamphaus war über viele Jahre Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.