Erzbischof Heße ruft zu stärkerem Engagement der Kirche auf

Antisemitismus gemeinsam bekämpfen

"Das können und werden wir als Katholiken in Hamburg nicht hinnehmen." Nach dem Angriff vor der Hamburger Synagoge hat Erzbischof Stefan Heße ein verstärktes Engagement der katholischen Kirche gegen Judenfeindlichkeit angekündigt.

Männer mit Kippa / © Markus Nowak (KNA)
Männer mit Kippa / © Markus Nowak ( KNA )

"Es zeigt sich, dass der Antisemitismus in Deutschland leider viel präsenter ist, als wir es vermutet haben", sagte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße dem Sender Radio Vatikan. Er zeige sich mittlerweile immer offener. "Das können und werden wir als Katholiken in Hamburg nicht hinnehmen. Gegen jede Form des Antisemitismus werden wir entschieden vorgehen und gegen jede Verharmlosung dieser Gefahr entschieden eintreten."

Worten Taten folgen lassen

Angesichts des "feigen Anschlags" vor der Hamburger Synagoge habe er sich persönlich an den Landesrabbiner gewandt, so Heße. "Ich will meine Unterstützung nicht nur mit Worten ausdrücken, sondern auch mit Taten. Deshalb müssen wir gemeinsam überlegen, vielleicht in einem persönlichen Treffen, wie wir uns entschieden gegen jede Form des Antisemitismus stellen können."

Antisemitismus

Antisemitismus nennt man die offen propagierte Abneigung und Feindschaft gegenüber Juden als Volksgruppe oder als Religionsgemeinschaft. Der Begriff wird seit dem 19. Jahrhundert gebraucht, oft als Synonym für eine allgemeine Judenfeindlichkeit. Im Mittelalter wurden Juden für den Kreuzestod Jesu verantwortlich gemacht und als "Gottesmörder" beschuldigt. Während der Kreuzzüge entlud sich die Feindschaft in mörderischen Ausschreitungen, Vertreibungen und Zwangsbekehrungen.

Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler (dpa)
Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA