So heißt es in der am Freitag im Vatikan veröffentlichten Botschaft des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran.
Vom Wettbewerb zur Zusammenarbeit
Ein Geist der Konkurrenz sei in der Vergangenheit zu oft kennzeichnend für die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gewesen, erklärt Tauran darin. Negative Folgen seien Eifersucht, gegenseitige Beschuldigungen und Spannungen, in einigen Fällen sogar gewalttätige Auseinandersetzungen. Dies gelte "vor allem dort, wo Religion instrumentalisiert wurde", so der Kurienkardinal in der Botschaft mit dem Titel "Christen und Muslime: Vom Wettbewerb zur Zusammenarbeit".
Solch eine interreligiöse Konkurrenz verletze das Image der Religionen und ihrer Anhänger. Sie fördere die Annahme, dass Religionen nicht Quellen des Friedens, sondern von Spannungen und Gewalt seien, heißt es weiter. "Um diese negativen Konsequenzen zu vermeiden und zu überwinden, ist es wichtig, dass wir Christen und Muslime uns unsere gemeinsamen religiösen und moralischen Werte ins Gedächtnis rufen, während wir zugleich unsere Unterschiede wahrnehmen."
Grundlage für friedliche Beziehungen
Damit könne eine solide Grundlage für friedliche Beziehungen verfestigt werden; man müsse von Konkurrenz und Konfrontation zu einer "effektiven Kooperation für das Wohl aller" kommen. Damit könnten die Religionen ein "glaubwürdiges Zeugnis" der Liebe Gottes "für die gesamte Menschheit" ablegen, so der Kurienkardinal.
Durch Zusammenarbeit und brüderliche Wertschätzung werde Gott geehrt und Harmonie in einer zunehmend multiethnischen, multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft gefördert. Tauran versicherte die Muslime der Gemeinschaft im Gebet.
