EKD mit neuer Fachstelle zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen

Arbeit bereits aufgenommen

Die Evangelische Kirche in Deutschland EKD hat eine neue Fachstelle eingerichtet, die die Aufarbeitung und Prävention von Fällen sexualisierter Gewalt koordinieren soll. Die Fachstelle hat bereits zum 1. Juli ihre Arbeit aufgenommen.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Clearviewstock (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Clearviewstock ( shutterstock )

Das teilte die EKD am Mittwoch in Hannover mit. Aufgabe der neuen Fachstelle ist es demnach, die Arbeit auf EKD-Ebene im Beauftragtenrat zum Schutz vor sexualisierter Gewalt sowie den in Gründung befindlichen Betroffenenrat zu unterstützen. Die EKD setze damit wie geplant ihre Schritte zur Aufarbeitung und Prävention von Fällen sexualisierter Gewalt fort, sagte der Präsident des Kirchenamts der EKD, Hans Ulrich Anke.

Die neue Fachstelle solle die bisherige Arbeit konsequent weiterführen und in Verbindung mit den Landeskirchen und diakonischen Einrichtungen dafür sorgen, dass bestehende Maßnahmen verstärkt, noch umfassender vernetzt und auf Dauer verlässliche Vorkehrungen und Strukturen gegen sexualisierte Gewalt geschaffen würden.

Impulse der Landeskirchen zusammenführen

Leiter der Fachstelle ist der 31-jährige promovierte Politikwissenschaftler Helge Staff, der an der TU Kaiserslautern zu Fragen der inneren Sicherheit und Reformen der Strafgesetzgebung geforscht hat. Nicole Toms (36) wird im Fachstellenteam mit dem Schwerpunkt institutionelle und individuelle Aufarbeitung weiterhin tätig sein und Nicole Segert (28) wird bei der EKD den zukünftigen Betroffenenbeirat begleiten. Beide sind Kriminologinnen.

Die Sprecherin des Beauftragtenrats der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, Bischöfin Kirsten Fehrs, erklärte dazu, gerade für die dezentral organisierte EKD sei es wichtig, die Impulse der Landeskirchen zusammenzuführen und so umzusetzen, dass von sexualisierter Gewalt betroffene Menschen sich gehört und gewürdigt wüssten. Sie sollen erkennen können, dass die EKD und die in ihr zusammengeschlossenen Landeskirchen die Themen Prävention, Intervention in aktuellen Fällen und die Aufarbeitung des Geschehenen professionell verankerten.


Quelle:
KNA