Argentiniens Präsident Mauricio Macri hat nach dem ersten Treffen mit Papst Franziskus seit seiner Wahl zum neuen Staatsoberhaupt eine positive Bilanz gezogen. Während einer Pressekonferenz am Samstag in Rom sagte der konservative Politiker: "Ich habe gefühlt, dass das ein Kontakt von zwei alten Bekannten war". Franziskus habe ihn gebeten, sich für eine Stärkung der Bildung einzusetzen, so Macri nach Angaben der argentinischen Tageszeitung "Clarin" im Anschluss an die Audienz im Vatikan.
Drogenhandel und die Korruption an der Wurzel packen
Der Papst habe ihn zur Suche nach internationalen Investoren in Argentinien ermutigt, berichtete Macri weiter. Auf die Frage, wann Franziskus sein Heimatland besuchen werde, habe dieser geantwortet, dass er bald kommen werde - nicht dieses Jahr, aber sobald wie möglich. Über Spekulationen in den argentinischen Medien, das Verhältnis zwischen Franziskus und Macri sei getrübt, sagte der Präsident: "Ich bin zufrieden zu wissen, dass wir die Unterstützung von ihm haben werden." Franziskus habe ihn aufgefordert, zwei schwerwiegende Probleme Argentiniens an der Wurzel zu packen: den Drogenhandel und die Korruption. Beides mindere vor allem die Chancen derjenigen, die ohnehin schon wenige Möglichkeiten hätten. Mehr Inklusion, mehr Gerechtigkeit seien die großen Ziele auf die beide Seiten hinarbeiteten, jeder mit den Möglichkeiten die er besitze, so Macri.
Spekulationen über Verhältnis
Macri war am 22. November 2015 als Kandidat der konservativen Partei Propuesta Republicana (PRO) als Nachfolger der linksgerichteten Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner zum neuen Staatsoberhaupt Argentiniens gewählt worden. Seitdem hatte es zwischen ihm und Franziskus nur einen einzigen direkten Kontakt gegeben, als der neue Präsident am 17. Dezember dem Papst zum 79. Geburtstag gratulierte.
Argentinische Medien hatten zuvor spekuliert, das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Bürgermeister und früheren Erzbischof von Buenos Aires sei getrübt, weil der Papst dem Präsidenten nicht zum Wahlsieg gratuliert hatte. Der Vatikan wies allerdings darauf hin, dass dies protokollarisch nicht üblich sei.