Teils kommt es zu einer kampflosen Übergabe. Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hatte in der Nacht zum 10. November unter Vermittlung des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev ein Abkommen über das Ende der Kämpfe unterzeichnet.
Aliyev feierte das als "großen Sieg". Paschinjan hingegen sieht sich bei Protesten in Armenien mit Rücktrittsforderungen konfrontiert, weil er die "Niederlage" und den Verlust der Gebiete zu verantworten habe.
Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan umkämpft. In dem neuen Krieg, der am 27. September begonnen hatte, holte sich Aserbaidschan weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurück. Das Land sah sich dabei von seinem "Bruderstaat" Türkei unterstützt. Armenien sieht Russland als seine Schutzmacht.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow mahnte bei einem Treffen am Samstag mit Aliyev in Baku, dass in Karabach die Bedingungen geschaffen werden müssten, damit Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Ethnien friedlich zusammenleben könnten.
In der Vergangenheit war es zu Konflikten zwischen christlichen Karabach-Armeniern und muslimischen Aserbaidschanern gekommen. In Karabach sind rund 2.000 russische Friedenssoldaten zur Kontrolle der Waffenruhe stationiert. (dpa/23.11.2020)