Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. In den östlichen Bundesländern war im gleichen Zeitraum hingegen ein Rückgang der Armutsgefährdung zu verzeichnen. Als armutsgefährdet gelten den Angaben zufolge alle Personen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 60 Prozent des bundesweiten Mittelwerts (Median).
Man spricht von relativer Einkommensarmut. Der bundesweite Median lag laut Statistikamt 2019 für einen Ein-Personen-Haushalt bei 1.790 Euro. Die Armutsgefährdungsschwelle für einen Ein-Personen-Haushalt lag bei 60 Prozent davon - und damit bei 1.074 Euro.
Statistik bezieht sich auf tatsächlich erzieltes Haushaltseinkommen
Die Zahlen gehen laut Bundesamt aus dem Mikrozensus hervor, also der jährlich durchgeführten Befragung von einem Prozent aller Haushalte in Deutschland. Zur Berechnung der Armutsgefährdungsquote werde das von allen Haushaltsmitgliedern tatsächlich erzielte Haushaltseinkommen herangezogen.
Es ist das Gesamteinkommen eines Haushalts nach Steuern und anderen Abzügen, das für Ausgaben und Sparen zur Verfügung steht.
Ob alle Haushalte, die unter die Einkommensarmutsgrenze fallen, tatsächlich arm sind, ist umstritten. So fällt darunter ein Großteil der Studenten. Auch führt die Berechnungsmethode dazu, dass die Zahl der "statistisch Armen" auch wächst, wenn der Wohlstand einer Gesellschaft steigt.