"Es ist richtig, wenn wir über sexuellen Missbrauch an minderjährigen Schutzbefohlenen sprechen. Aber wir spüren auch, wie wichtig es ist, die weltweite und auch in unserem Land zu findende Gewalt gegen Frauen zu thematisieren", sagte der Vorsitzende der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode, am Samstag in Bonn. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wird am Montag begangen.
Eine Fachtagung zu dem Thema im September von der Bischofskonferenz mit der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) in Kooperation mit katholischen Frauenverbänden habe neben einer Analysen der systemischen Ursachen auch erste Konsequenzen hervorgebracht. So werde ein Forschungsprojekt zur Gewalt an erwachsenen Frauen in kirchlichen Kontexten an der Universität Regensburg im nächsten Jahr die fehlenden wissenschaftlichen Untersuchungen in dem Bereich angehen.
Frauen sowie Männer in der Seelsorge schützen
Die Bischofskonferenz kündigte zudem an, Kriterien im Herbst 2020 vorzulegen, wie auch erwachsene Frauen sowie Männer in der Seelsorge geschützt werden können. Im Bereich der Aufdeckung von Übergriffen gegen Ordensfrauen stehe man erst am Anfang. Die Vorsitzende der DOK, Schwester Katharina Kluitmann, kündigte für Oktober eine Studientagung zum Thema "Missbrauch und Gelübde" an.
Katholische Frauenverbände nehmen das Thema zum Welttag ebenfalls verstärkt in den Blick. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) bietet Gottesdienstvorschläge unter der Überschrift "Nein zu Gewalt gegen Frauen" an. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ruft zur Beteiligung an einem Buchprojekt auf, in dem von Gewalt betroffene Frauen zu Wort kommen.