Dies teilte das Amt am Montag in Wiesbaden mit. Bei der Auswertung der jetzt erst verfügbaren Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2015 habe sich außerdem gezeigt, dass die Bereitschaft zum Spenden und die Höhe der Spenden mit dem Alter und mit höherem Einkommen zunähmen.
Außerdem habe der Anteil derjenigen, die Spenden in der Steuererklärung angegeben haben, bei Katholiken (44 Prozent) und Protestanten (41 Prozent) höher gelegen als bei Steuerpflichtigen ohne Religionsangabe (30 Prozent). Wenn Konfessionslose jedoch Zuwendungen abgesetzt haben, seien deren Beträge mit knapp 660 Euro im Durchschnitt höher gewesen als bei Katholiken (430 Euro) und Protestanten (520 Euro). Die höchsten Summen (1.300 Euro) hätten allerdings Steuerpflichtige aus anderen Religionen angegeben, "zum Beispiel Israeliten oder Mitglieder freireligiöser Gemeinden".
Spendenbereitschaft wächst mit dem Einkommen
Insgesamt, so das Amt weiter, hätten 2015 insgesamt 10,3 Millionen Menschen, also 37 Prozent aller Steuerpflichtigen, Spenden von zusammen 5,6 Milliarden Euro in ihrer Steuererklärung geltend gemacht. Die tatsächliche Zahl der Spendenden sei vermutlich höher gewesen, da steuerlich zusammenveranlagte Ehepaare und Personen in eingetragenen Lebenspartnerschaften als ein Steuerpflichtiger gezählt werden.
Mit höherem Einkommen habe auch die Spendenbereitschaft zugenommen, berichtete das Amt weiter: Knapp neun von zehn (87 Prozent) der sogenannten Einkommensmillionäre hätten zum Spendenaufkommen beigetragen und dabei durchschnittlich 1,5 Prozent ihres Einkommens gespendet, nämlich rund 40.000 Euro. Von den Steuerpflichtigen mit Einkünften zwischen 0 und 5.000 Euro hätten 10 Prozent gespendet, und zwar durchschnittlich 240 Euro und damit 11 Prozent ihres Einkommens.
Steuerpflichtige können bis zu 20 Prozent ihres Gesamtbetrags der Einkünfte als Spende in ihrer Einkommensteuererklärung steuerlich geltend machen. Darüber hinausgehende Spenden können als sogenannte Spendenvorträge ins Folgejahr übertragen werden.